■ Fußball: Ein bißchen Friede
In den USA wurde es auf einmal richtig besinnlich: Bundestrainer Berti Vogts trug ein selbst gereimtes Weihnachtsgedicht vor, in dem er die anwesende Journalistenschar um mehr Friede und weniger Streit bat. Und seine bösen Jungs, die sich selbst mit einem Schweigegelübde gegenüber Journalisten um die Freude des täglichen Austausches ihrer Gedanken gebracht hatten, verkündeten, sie hätten nach einem Tag Boykott genug des Boykotts. Es weihnachtete sehr. Die Beschaulichkeit galt aber nur für die Deutschen. Die Mannschaftsaufstellung vor dem gestrigen Spiel gegen Mexiko wurde an die Journalisten unter der Hand weitergegeben. Aus Angst, der „Feind“ könnte mithören. Und auch Präsident Egidius Braun, sonst ein ganz friedliebender Mensch, stand, laut Agenturmeldung, „am Rande eines cholerischen Anfalles“ wegen des rufschädigenden Verhaltens seiner Nationalspieler. Oder doch nur, weil ein Empfang von DFB-Sponsor Mercedes-Benz etwas unter dem Schweigegelübde der Kicker gelitten hatte?(siehe Seite 10)
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