■ DER TIP: Ein Zug voll Kunst
(„Der Zug“, ZDF, 23.20 Uhr) Paris im August 1944, kurz vor der Befreiung durch die Alliierten. Der deutsche Oberst von Waldheim (Paul Scofield) will sich vor der Kapitulation noch die schönsten französischen Kunstwerke unter den Nagel reißen und per Bahn nach Deutschland bringen. Er hat jedoch nicht mit dem Bahnhofsvorsteher Paul Labiche (Burt Lancaster) gerechnet. Mit Widerstandskämpfern versucht er den Zug aufzuhalten. Eigentlich hätte Arthur Penn den Film „Der Zug“ inszenieren sollen. Aber es gab Krach zwischen Burt Lancaster und dem Regisseur. Nach 14 Tagen Dreharbeit wurde Penn gefeuert und John Frankenheimer engagiert. Der erkannte gleich die Schwächen der Romanvorlage von Rose Valland (auf Seite 140 war der Zug immer noch nicht abgefahren). Frankenheimer schrieb kurzerhand das Drehbuch um. Lediglich die Grundidee sollte erhalten bleiben, und die gefiel Frankenheimer auch nicht besonders. Denn, so meinte er, kein Kunstwerk sei ein Menschenleben wert.
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