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Ein Senator sieht grün

■ Vahrenholt verbessert seine Öko-Bilanz mit einem Feuerwerk an Umweltinitiativen

Ein Umweltsenator beim Schlußspurt. Kurz vor der Wahl peitschte Fritz Vahrenholt gestern noch ein ganzes Bündel Öko-Initiativen durch den Senat, um seine persönliche Energiebilanz ein wenig aufzubessern. Gleichzeitig, rüstet er zur nächsten Offensive gegen dem grünen Pleite-Punkt.

Wenn das Duale System, momentan mit 800 Millionen Mark in der Kreide, seine Sammlungstätigkeit in Hamburg einstelle, werde er die Freistellungserklärung zurücknehmen, kündigte Vahrenholt an. Nach einer Übergangszeit von sechs Monaten muß dann der Einzelhandel den Verpackungsmüll an der Ladentheke zurücknehmen. Solange werde die Stadtreinigung die gelben „Wertstoff“-Säcke noch abfahren.

Weitere Hamburg-Initiativen des Senators: Ein vom Senat gestern beschlossenes Bodenschutzkonzept soll die Hamburger Flächen besser vor unkontrollierten Schadstoffeinträgen schützen. Mit der norddeutschen Affinerie, die die ehemalige Mülldeponie Müggenburger Straße nach deren Schließung kaufte, handelte Vahrenholt einen Sanierungs-Vergleich aus. Das Unternehmen, das jede Verantwortung an einer von der Deponie ausgehenden Umgeltgefährdung bestreitet, übernimmt 4,4 der insgesamt 55 Millionen Mark, die für die Altlasten-Beseitigung gebraucht werden.

Der vorläufig letzte Vahrenholtsche Umweltbonbon: Das 30 Hektar große Gebiet Schweensand am Südufer der Süderelbe wird als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das durch Schlick-Watt und große Schilfbestände geprägte Biotop soll so zu einem „Schutzgebiet internationaler Bedeutung“ entwickelt werden. Marco Carini

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