piwik no script img

Ein Schritt weiter

Berlin erzielt Erfolg im Streit um das ehe­malige SEZ-Gelände

Im jahrelangen Rechtsstreit um das frühere Sport- und Erholungszentrum (SEZ) in Friedrichshain hat Berlin einen Erfolg erzielt. Das Kammergericht hat den sächsischen Investor dazu verurteilt, das Gelände an der Landsberger Allee zurückzugeben (Az. 14 U 30/19). Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, wie ein Gerichtssprecher bereits am Freitag mitteilte. Zwar sei die Revision vor dem Bundesgerichtshof (BGH) nicht zugelassen. Dagegen könne der Investor aber Beschwerde einlegen. Das Land Berlin zeigte sich jedoch zuversichtlich: „Der zunehmende Verfall des SEZ nähert sich damit dem Ende“, erklärte Finanz-Staatssekretärin Barbro Dreher.

„Wir sind einen wichtigen Schritt weitergekommen“, so Dreher. Es sei gut, dass die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) nicht lockergelassen habe, die Interessen der Allgemeinheit durchzusetzen. Auch der Bund der Steuerzahler, der den Verkauf des SEZ immer wieder kritisiert hatte, zeigte sich erleichtert über das Urteil.

Der sächsische Investor hatte das einstige Vorzeige-Erlebnisbad der DDR 2003 für einen symbolischen Euro aus dem Liegenschaftsfonds Berlins gekauft. Das Freizeitbad, das jahrelang Verluste machte, war bereits geschlossen. Der Käufer wurde verpflichtet, bis 2007 wieder einen Badebetrieb zu schaffen. Andernfalls bestehe das Recht auf Rückkauf durch den Liegenschaftsfonds. Darüber, ob der Käufer seine vertraglichen Pflichten eingehalten hat, wird seit vielen Jahren gestritten. Im November 2018 hatte das Landgericht Berlin noch entschieden, das SEZ falle nicht an den Liegenschaftsfonds zurück.

Laut Finanzverwaltung hat das Abgeordnetenhaus 2018 einen Bebauungsplan für die 5,6 Hektar große Fläche beschlossen. Dieser sieht u. a. den Bau von Wohnungen und einer Schule vor. Gegen diesen Bebauungsplan sei ein weiterer Rechtsstreit des damaligen Käufers anhängig, hieß es weiter. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen