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Ein Paradies fand Gauguin nicht

betr.: „Pension Paradies“, taz.mag vom 16. 3. 02

Wenn Herr Schomann behauptet, Gauguins Aussagen und Bilder zeichneten eine paradiesische Südsee, dann übersieht er eines: Gauguin selbst. Seine Bilder zeigen vielleicht vordergründig glückliche Menschen, aber in ihrem Ausdruck liegt etwas Gebrochenes. Die Bilder sind oft von einer seltsamen Melancholie und nicht unbedingt von Lebensfreude und Ausgelassenheit geprägt (bunt ist nicht bleich bunt).

Ob das am Motiv liegt, ist nicht unbedingt klar. Vielmehr sehen wir beim Betrachten von Gauguins Südseebildern durch seine Augen. Wir empfinden die Fremde des Europäers, sehen durch die Augen eines gebrochenen Mannes, der sich immer schmerzlich bewusst war, dass er von den Menschen, auch den „tahitianischen“, getrennt war. Die „Zivilisation“ war Gauguins persönliche Hölle, das Paradies fand er jedoch auch in der Südsee nicht.

PAMELA PFITZNER, Hannover

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