: Ein Hochhaus weniger
■ Alexanderplatz: Hassemer optimistisch im Streit mit Nagel
Eins der 13 geplanten Hochhäuser am Alexanderplatz ist gestrichen worden. Das Projekt eines Kaufhauses (Hertie) jenseits der S-Bahn stehe nicht mehr zur Debatte, sagte der Architekt Hans Kollhoff gestern im Stadtplanungsausschuß. „Das ist das einzige Haus, auf das wir glauben verzichten zu können“, sagte er.
Bausenator Nagel (SPD) will dagegen vier der 13 geplanten 150 Meter hohen Türme streichen. „Wir sind für Hochhäuser am Alexanderplatz“, betonte Senatsbaudirektor Hans Stimmann. Es gehe dem Bausenator nur um die Zahl der Hochhäuser und die einzelnen Positionen.
Er hob die weitgehende Übereinstimmung mit Stadtentwicklungssenator Hassemer (CDU) hervor, der mit Nagel jedoch über den Wohnanteil am Platz streitet. Nagel will einen Wohnanteil von 20 Prozent. Geplant sind bisher elf Prozent. Die Zahl der Wohnungen sollte für jeden einzelnen Block festgelegt werden, so Stimmann.
Hassemer zeigte sich überzeugt, mit seinem Senatskollegen „in sehr kurzer Zeit“ zu einer Lösung zu kommen. Ein erstes Gespräch mit Nagel habe ihn ermutigt, sagte er. Um die Lebendigkeit des Platzes sicherzustellen, habe er mit den Investoren ein Tableau ausgehandelt. Dieses sehe eine Bibliothek, Diskotheken, Restaurants und Cafés von besonderem Anspruch sowie Kinos und Ausstellungsflächen vor. „Die Investoren dürfen in den unteren Geschossen nicht machen, was sie wollen.“ Der SPD-Abgeordnete Horst Kliche forderte eine Reihe von Änderungen an dem Entwurf. Ein Abriß vorhandenen Wohnraums sei im Moment nicht vorstellbar und später nur in Ausnahmefällen zulässig. In einer „abgespeckten Hochhausvariante“ sollte erst einmal auf vier Gebäude verzichtet werden. dpa
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