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Ein Forum der Hauptstadtelite

250 Gäste kamen am Sonnabend ins wiedererrichtete Berliner Hotel Adlon, direkt am Brandenburger Tor, um der vorab in einer von der Marketingfirma des früheren Berliner CDU-Spitzenpolitikers Volker Hassemer als „brisant“ angekündigten „Berliner Rede“ von Bundespräsident Roman Herzog zuzuhören.

Eingeladen hatten neben dem Bundespräsidialamt nämliche „Partner für Berlin“. Die Reihe soll fortgesetzt werden: Jeweils Ende April soll den ökonomischen, kulturellen und politischen Eliten der Bundesrepublik ein Forum zur Präsentation gegeben werden.

So versammelte sich schließlich auch im Auditorium alles, was sich – zumindest in Berlin – gern zu dem zählt, was Namen und Rang hat oder haben möchte – vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen über Harald Juhnke (Schauspieler), Detlev Buck (Regisseur), Hilmar Kopper (Deutsche Bank), Eckhard Minx (Daimler- Benz), Edgar von Ommen (Sony), Andrzej Szczypiorski (Schriftsteller) bis hin zu Bundesbauminister Klaus Töpfer.

Der Beifall fiel eher verhalten aus. Gerade an der Stelle, wo Herzog von der „Vorteilssuche des einzelnen“ sprach, blieb er sogar aus. In der Hotellobby mochten sich die meisten Gäste nicht näher äußern; manche nickten zustimmend, andere schüttelten nur vorsichtig den Kopf: War es zuwenig erbaulich? Der Historiker Arnulf Baring glaubte ein „Signal“ vernommen zu haben. Berlins Regierungschef Diepgen zeigte sich wohlwollend gestimmt. JaF

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