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Archiv-Artikel

„Ein Bremer Kulturgut“

ALPENFEST Bremer Trachten-Liebhaberinnen und -Liebhaber feiern bei einem Hauch Volksmusik

Von AG
Dirk Herrmann, 50

■ ist Veranstalter des Alpenfests und sitzt im Vorstand des Bremer Alpenvereins.

taz: Herr Herrmann, Sie feiern heute „Alpenfest“. Was ist das?!

Dirk Herrmann: Ein Stück Bremer Kulturgut. Das Alpenfest ist eine Tradition des Bremer Alpenvereins, die bis 1923 zurückreicht.

Was erwartet einen?

Eine Trachten-Gaudi-Party für alle, die Lust haben, sich mal zu verkleiden. Die meisten der 900 Gäste werden in Dirndl und Lederhosen kommen. Es gibt Alpenhörner, einen Hauch Volksmusik und Top-40-Hits. Mein Ziel ist es, diesem Fest einen jugendlicheren Anstrich zu geben.

Das Programm klingt ziemlich folkloristisch-kitschig ...

Ja, das ist ein Stück weit so. Die Messehalle ist mit riesigen Panoramabildern von Bergen, Seen und den Farben Blau-Weiß geschmückt.

Beim Alpenverein geht es aber doch um mehr als Folklore?

Ja, aber das widerspricht sich nicht. Ein Alpenverein ist keine Volleyballmannschaft, die wöchentlich trainiert. Für viele der 3.400 Mitglieder in Bremen ist er eher eine Interessengemeinschaft, die Vorteile bringt: Versicherung beim Bergsport oder Rabatte in Hütten. In die Berge geht man meist nur ein Mal im Jahr, beim Alpenfest allerdings kann man sich mal vor Ort treffen.

Gibt es in Bremen gar keine Vereins-Treffen?

Doch, es gibt Wander-, Skilanglauf- und Klettergruppen – gerade da gibt es momentan einen echten Hype. Bremen braucht unbedingt eine Kletterhalle, die aktuellen Klettermöglichkeiten platzen aus allen Nähten. Auch dem Verein würde das gut tun: Der Altersdurchschnitt ist hoch. Wenn wir nicht aussterben wollen, brauchen wir ein Kletterzentrum. INTERVIEW: AG

Einlass ab 19 Uhr, Messehalle 4