Ein Beispiel aus Lesotho: Geld angestaut
■ Deutsche Firmen und ein Staudamm
Die Basuthos nennen sie das Dach der Welt, ihre mehr als 4.000 Meter hohen Berge. Und dort liegt auch der einzige Reichtum des Landes: Wasser. Unter anderem von Südafrika und der Weltbank finanziert, wird dort das größte Staudammprojekt Afrikas gebaut, um die Ballungsräume im benachbarten Südafrika mit Wasser zu versorgen. Der frühere Leiter des Lesotho Highlands Water Project (LHWP), Masupha Sole, muss jetzt allerdings vor Gericht. Im Zeitraum von 1988 bis 1998 soll er Schmiergelder in Höhe von zwei Millionen US-Dollar erhalten haben – sogar auch nach seiner Entlassung nach einem Disziplinarverfahren im Jahr 1995.
Der Skandal ist ein klassisches Beispiel für grenzüberschreitende Korruption. Die Gelder, so heißt es in der Anklage, sollen von einem transnationalen Konsortium gekommen sein, geleitet von der italienischen Firma Impregilio. Auch Schweizer und deutsche Firmen, darunter ABB, Hochtief (Essen), Züblin (Stuttgart) sowie Lahmeyer International (Frankfurt), sollen geschmiert haben. Laut Anklage erhielt Sole von Züblin Bestechungsgelder in Höhe von 447.425 US-Dollar, von Lahmeyer 8.732 Dollar. Die meisten Firmen bestreiten die Vorwürfe.
Sollte Sole für schuldig befunden werden, hätte das möglicherweise auch Konsequenzen für das noch im Bau befindliche Vorhaben. Denn die Weltbank, von der ein 150-Millionen-Dollar-Kredit kommt, kann nach neuen Richtlinien zur Korruptionsbekämpfung der Bestechung überführte Firmen theoretisch ausschließen.
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