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Ein Arzt im Praktikum in Baden-Württemberg (Chirurgie):

„Ein Spruch unter Chirurgen lautet: Wer am Tisch steht, gewinnt. Ich brauche eine bestimmte Anzahl von Operationen, um meinen Facharzt für Chirurgie zu machen. Dass der Chef einzelne Kollegen in den OP-Plan einfach nicht mehr einträgt, habe ich selbst erlebt. So macht er sich die Leute gefügig. Früher haben meine Kollegen und ich in der Chirurgie standardmäßig zwei bis drei Überstunden täglich gemacht. Wer sie aufgeschrieben und bei der Verwaltung eingereicht hat, bekam Ausflüchte zu hören: Das Formular sei nicht angekommen, die Belege reichten nicht aus. Jetzt wehren wir uns – und lassen uns von einem Anwalt des Marburger Bundes beraten. Demnächst werden wir pünktlich gehen. Wichtig dabei ist, dass alle Kollegen mitziehen. Und natürlich, dass Chirurgen im Moment leicht eine neue Stelle finden. Viele junge Ärzte gehen lieber ins Ausland. In der Schweiz oder in Skandinavien zahlen die Häuser wesentlich besser, außerdem sind Regelarbeitszeiten garantiert.“

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