STADT GÖTTINGEN WILL DISKUTIEREN : Ehrenbürgerschaft für Edward Snowden
GÖTTINGEN | Hundesteuer, Friedhofsfragen – und ein bisschen Weltpolitik. Das ist das Programm, mit dem sich der Göttinger Stadtrat am Freitagnachmittag beschäftigt. Die städtische Linksfraktion und die Göttinger Piraten wollen dann den US-Whistleblower Edward Snowden zum Ehrenbürger der Stadt machen. Sympathien erhalten sie auch von den Grünen. Alles nur Wahlkampf? Nicht nur. Denn die Stadt hat Tradition darin, sich auch den Weltfragen zu widmen.
Bereits 1999 beschloss der Rat der Stadt – damals fraktionsübergreifend – eine Resolution, mit der er die Bundesregierung aufforderte, sich für die Rechte des US-Aktivisten Mumia Abu-Jamal einzusetzen. Bei Snowden gibt es immerhin einen Bezug zur Stadt: Göttingen unterhält seit 1951 eine Städtepartnerschaft zur südenglischen Stadt Cheltenham. Der britische Geheimdienst GCHQ, der seit den Veröffentlichungen von Snowden in der Kritik steht, hat dort seinen Hauptsitz. SPD-, CDU- und FDP-Politiker sind aber penibel. Weil Snowden noch nie in Göttingen war, wollen sie gegen den Vorschlag stimmen. (mk)
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