■ Eduard Vermander: Chef des Pannen-Geheimdienstes
Nach Berlin wurde Vermander 1995 gerufen, um das skandalgeschüttelte Landesamt für Verfassungsschutz aus den Schlagzeilen zu bringen. Der Regierende Bürgermeister, Eberhard Diepgen (CDU), holte den damaligen baden-württembergischen Verfassungsschutzchef an die Spree. Doch die in ihn gesetzten Erwartungen hat der 62-Jährige nicht erfüllt.
Im Gegenteil, seit dem vergangenen Sommer reißt die Serie von Pannen des Geheimdienstes nicht ab. So ließ Vermander einen leitenden Polizeidirektor fälschlicherweise als Scientologen einstufen. Wenig später die zweite schwere Niederlage: Das Berliner Verwaltungsgericht untersagte dem Verfassungsschutz die Beobachtung der „Republikaner“ mit geheimdienstlichen Mitteln.
1937 in Berlin geborenen, zog es Vermander nach seinem Jura-Examen nach Baden-Württemberg. Dort arbeitete er erst als Richter, dann als Staatsanwalt. Er wechselte zur Polizei, begann als Abteilungsleiter im Landeskriminalamt, mauserte sich zum Rektor der Polizei-Fachoberschule Villingen-Schwenningen und wurde schließlich Polizeipräsident erst von Karlsruhe, später von Stuttgart. tde
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