: Editorial
Die Debatte um den sexuellen Mißbrauch wird — nicht nur in der taz — intensiv und heftig geführt. Was ist eigentlich sexueller Mißbrauch, wie oft wird er festgestellt, wie werden die Dunkelziffern geschätzt, inwiefern hängt er direkt mit einer patriarchalen Gesellschaft zusammen? Und, auf einer weiteren Ebene: Wer sorgt dafür, daß das Thema öffentlich diskutiert wird, und wem nutzt oder schadet eine solche Diskussion? Gibt es den „Mißbrauch des Mißbrauchs“, und geht feministische Arbeit im Bemühen um Aufklärung den Weg in totalitäre Aufklärung? Vor allem zu den letztgenannten Fragen gab es in der taz Beiträge, zuletzt am 24.9. (Gitti Henschel) und am 4.10. (Katharina Rutschky). Barbara Dribbusch geht heute das Thema anders an: Sie hat versucht zu ergründen, wie das Delikt, wenn überhaupt, zu Tage kommt — und wieviele Fragen gestellt werden müssen, bis eine Tatsache festgestellt werden kann.
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