■ Econy-Monopoly: Gabi rennt
Gabriele Fischer, Ex-Chefin des Wirtschaftsmagazins Econy, hat einmal mehr ihren Kopf durchgesetzt. Zwei Wochen nachdem ihre Firma „Brand Eins“ die Titel- und Nutzungsrechte von Econy an den Mainzer VFW Verlag abgeben musste, hat sie neue Financiers für ein neues Wirtschaftsmagazin gefunden. Das Heft soll zehnmal im Jahr erscheinen und durch einen üppigen Online-Auftritt flankiert werden. Darauf hat Fischer diesmal offenbar von Anfang an Wert gelegt: Sowohl Erscheinungsrhythmus als auch Online-Auftritt waren Streitpunkte bei der Zusammenarbeit mit VFW gewesen. Weitere Gründe für die Kündigung der Zusammenarbeit: Uneinigkeit über das Konzept und die endgültige Formulierung des Werkvertrages zwischen VFW und Brand Eins. Während der Verlag davon ausging, dass er mit dem Erwerb des Titels auch die Entscheidungsgewalt hätte, pochte Frau Fischer nachdrücklich auf ihre Selbständigkeit.
Einen Namen für das neue Objekt von Brand Eins gibt es noch nicht. Fest steht allerdings, dass Mike Meiré, der auch die Optik von Econy entwickelte, als Art Director wieder dabei sein wird.
Das Heft, das inhaltlich wie auch gestalterisch eine Weiterentwicklung von Econy sein soll, wird am 24. September in den Verkauf gehen – am gleichen Tag wie das erste Econy-Heft, das der VFW Verlag aus Mainz allein produziert. In zwei Wochen ist Redaktionsschluss, aber noch gibt es keinen Vertrieb, keine Anzeigenakquise, und die Abonnentenkartei ist in Mainz geblieben. „Wir sind schnell und können Hefte machen, das wissen wir. Und das wissen auch unsere Partner. Entscheidend ist, dass wir in diesem Jahr noch vier Mal erscheinen können. Dann haben wir auch eine Chance bei der Vergabe der Anzeigenetats für das kommende Jahr“, sagt Fischer.
Das Geld für dieses ambitionierte Projekt komme „von Partnern, die in der Neuen Wirtschaft verankert sind“. Für einen Start mit langem Atem soll es diesmal reichen: Von 18 Monaten Ruhe für die Redaktion ist die Rede, bevor wieder über Geld geredet wird. Katrin Viertel
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