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EU will mit China kooperierenGegen die Blei-Barbies

Die EU will mehr mit Chinas Behörden zusammenarbeiten. Der Großteil des gefährlichen Spielzeugs von dort - doch ob es in die Läden kommt, kommt auf EU-Kontrollen an.

Sieht irgendwie ungesund aus? Bild: ap

BERLIN/HAMBURG taz Zu viel Blei in Barbie-Puppen oder Magnete, die Kinder verschlucken könnten: 5 bis 10 Prozent aller untersuchten Produkte auf den EU-Märkten haben so schwere Mängel, dass eine ernste Gefahr für den Verbraucher nicht auszuschließen ist - besonders dramatisch ist die Lage, wenn es um Spielzeug geht.

Doch trotz der stark gestiegenen Zahl gefährlicher Spielwaren verschiebt die EU-Kommission ihre Vorschläge zur Verschärfung der Sicherheitsauflagen weiter. Stattdessen legte sie bloß eine Bestandsaufnahme vor: Werden Waren, die in die EU kommen, gut genug kontrolliert? Funktioniert die Zusammenarbeit von Zoll- und Marktüberwachungsbehörden?

Das Ergebnis: Die Aufsichtsbehörden seien "im Allgemeinen wachsam", wenn auch das Schnellwarnsystem (Rapex) intensiver als bislang genutzt werden sollte. Mit diesem können EU-Staaten andere Mitgliedsländer über gefährliche Produkte informieren. Die meisten Meldungen kommen aus Deutschland, Ungarn und Griechenland, die wenigsten aus Luxemburg, Dänemark, Lettland, Italien und Österreich. Das kann an der Aktivität der Behörden liegen - oder schlichtweg daran, dass beispielsweise in Häfen mehr Waren landen als in Binnenstaaten.

Im Hamburger Hafen kommen jährlich neun Millionen Container an. Bloß 5 Prozent der der darin enthaltenen Waren würden vom Zoll kontrolliert, sagt Nicole Maisch, Bundestagsabgeordnete der Grünen. Das sei ein Sicherheitsrisiko für die Verbraucher.

Beim Zoll verweist man auf die Aufsichtsbehörden bei Bund und den Ländern: Diese könnten Verdachtsmomente weiterleiten, denen der Zoll nachgehe. "Andernfalls hieße es, nach giftigem Spielzeug zu fahnden nach der Nadel im Heuhaufen zu suchen, da man dem Spielzeug die chemische Zusammensetzung nicht ansieht", sagt Zolloberamtsrat Manfred Lindloff. Und für die Frage "einfuhrfähig" oder nicht bleiben dem Zoll nur drei Tage. Man müsse bei den Produzenten ansetzen - und weniger auf Kontrollen hierzulande fokussieren, meint Bartelt Brouer, Referatsleiter für Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein. "Das wäre effizienter als Läden oder Container abzuklappern."

Die EU-Kommission plant, die Zusammenarbeit mit chinesischen Behörden weiter zu verstärken. China ist der weltweit größte Spielzeugproduzent. Bessere Vorgaben und stärkere Kontrollen kämen auch jenen Frauen und Männern zugute, die in den 3.000 Spielzeugfabriken mit Exportlizenz arbeiten, erläutert Uwe Kleinert von der Aktion "fair spielt". Schließlich bedeute weniger Gift in Puppen und Plastikautos auch weniger gefährliche Werkstoffe für die Arbeiter.

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1 Kommentar

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  • H
    haatee

    Irgendwie wird es immer sehr einseitig, wenn über dieses "Gift-Spielzeug" berichtet wird:

    "China produziert", "China liefert aus", "Chinas Kontrollen sind zu schlecht"- blabla! Als ob die Zentralregierung beschlossen hätte, nun giftiges Spielzeug zu produzieren und dem Westen damit zu überschwemmen! Hat eigentlich noch niemand bemerkt, dass die Scheiße von Mattel produziert wird? Es wäre Aufgabe der Unternehmen, dafür zu sorgen, dass in ihrem Laden alles vorschriftsgemäß läuft und Standards eingehalten werden! Anständige Bezahlung und Arbeitsbedingungen, sowie eigene Kontrollen (ich glaube man nennt das "Qualitätssicherung" ;-)) sollten auf jeden Fall an der Tagesordnung sein. Daß das evtl mehr Auwand bedeutet, als z.B. in Deutschland ist klar. Dass dann die Rendite sind ist auch klar. Trotzdem könnten die meisten Unternehmen das gut verkraften, dennoch nutzen viele Unternehmer das schwache Kontroll- und Rechtssystem aus. Quasi nach dem Motte: man kann´s ja dann auf den Staat abschieben - ich finde das einfach nur unverschämt!

     

    Man sollte Mattel und die anderen Unternehmen, die dermaßen unverantwortlich handeln zur Rechenschaft ziehen! Nicht ein Schwellenland, das übersehbar riesig ist und teilweise so arm, dass man dort sicher wichtigeres zu tun hat, als zu prüfen, ob Spielzeug, dass sich die meisten in China sowieso nicht leisten können, den westlichen Kindern schadet oder nicht!

     

    Und wenn das Spielzeug so giftig ist, wie geht es denn dann wohl den Arbeitern, die es produziert haben? Ich glaube nicht, dass die besser dran sind, aber das sind ja sowieso nur "Arbeitstiere" - also was soll´s...