EU verschärft Sanktionen gegen Syrien: Die schwarze Liste wird länger
Nach dem Abschuss eines türkischen Militärflugzeugs hat die EU den Druck auf das syrische Regime erhöht. Die bestehenden Sanktionen werden verschärft. Auch Australien zieht mit.
LUXEMBRUG dpa | Die Europäische Union hat am Montag die Sanktionen gegen Syrien verschärft. Die EU-Außenminister beschlossen in Luxemburg, sechs Organisationen auf eine schwarze Liste zu setzen. Eine weitere Führungsperson des Regimes Präsident Baschar al-Assad erhielt Einreiseverbot in die EU.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle verurteilte den Abschuss eines türkischen Kampfflugzeugs durch das syrische Militär „in aller Klarheit“. „Es ist vor allen Dingen eine völlig unverhältnismäßige Reaktion, ohne Vorwarnung einen solchen Abschuss durchzuführen“, sagte er unmittelbar vor den Ministerberatungen.
Die türkische Regierung habe „sehr besonnen, sehr vernünftig reagiert“. Westerwelle forderte „alle Beteiligten“ auf, „es bei dieser besonnen Linie, bei dieser Linie der Vernunft zu belassen“. Auch andere EU-Außenminister kritisierten den Abschuss des Flugzeugs, schlossen aber ein militärisches Eingreifen in den Konflikt in Syrien weiterhin aus.
Australische Strafmaßnahmen
Auch Australien hat angesichts der andauernden Gewalt in Syrien neue Sanktionen gegen das Land angekündigt. Die Strafmaßnahmen betreffen Öl, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und Edelmetalle.
Wie der australische Außenminister Bob Carr am Montag mitteilte, sind die neuen Handelssanktionen eine Ergänzung zu einem Waffenembargo sowie Finanz- und Reisesanktionen, die das Land gegen syrische Vertreter verhängt hat. Die neuen Strafmaßnahmen sollen den Druck auf Syrien erhöhen, sich an den Friedensplan des UN-Sondergesandten Kofi Annan zu halten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Bundestag bewilligt Rüstungsprojekte
Fürs Militär ist Kohle da
Kürzungen im Berliner Haushalt
Kultur vor dem Aus
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“
BSW-Chefin im ZDF
Wagenknecht räumt Irrtum vor russischem Angriff ein
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren