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EU-Russland-Gipfel in St. PetersburgJeder Appell perlt ab

Der russische Premier Wladimir Putin kritisiert das Visaregime der EU. Zu Syrien äußert er sich nicht. Einen schärferen Kurs gegen Baschar al-Assad wird es mit Putin nicht geben.

Nichts erreicht beim Gipfeltreffen: Wladimir Putin und José Manuel Barroso. Bild: dapd

MOSKAU taz | Auf dem zweitägigen EU-Russland-Gipfel in Strelnja bei Sankt Petersburg stand die Atmosphäre ganz oben auf der Tagesordnung. Mehr sei von dem zweimal jährlich stattfindenden Routinetreffen diesmal nicht zu erwarten, ließen EU-Diplomaten vorher durchblicken. Weder wurden Verträge unterzeichnet, noch wurde sonst irgendein Durchbruch erzielt.

Die Vertreter der EU, Manuel Barroso, Herman van Rompuy und Außenkommissarin Chatherine Ashton waren angereist, um die Beziehung zu Präsident Wladimir Putin wieder zu verbessern. Als Premier hatte sich dieser nur aus der zweiten Reihe um Außenpolitik gekümmert. Es ging also ums Ausloten und Deuten auf diesem Treffen, nicht um Substanz. Wie ist der Kremlchef gestimmt? Ist Brüssel noch immer ein rotes Tuch?

Eines der wichtigsten russischen Anliegen ist der visafreie Verkehr mit der EU. Sei neun Jahren wird verhandelt, ohne dass ein Ende in Sicht wäre. Putin nahm dies zum Anlass, um über die Beziehungen zu den europäischen Nachbarn laut nachzudenken. Von einer „echten Partnerschaft Russlands und der Europäischen Union“ könne keine Rede sein, solange noch Visabarrieren existierten, meinte Putin.

Moskau ist enttäuscht. So kursieren Gerüchte, dass einige EU- Länder darauf drängen, Russland erst nach den Staaten der Östlichen Partnerschaft, etwa Georgien, Armenien und Moldau, visafreien Verkehr einzuräumen. Auch in der Syrienfrage kamen sich beide Seiten keinen Schritt näher. EU-Ratspräsident Herman van Rompuy musste zugeben, dass sich der Kremlchef nicht zu einem schärferen Kurs und zu Sanktionen gegen Syriens Präsidenten Baschar al-Assad bewegen ließ.

„Wir müssen noch eine gemeinsame Sprache finden“, meinte der Ratspräsident, nachdem er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz an Russland appelliert hatte. „Um Gewalt zu stoppen und einen Bürgerkrieg zu verhindern, müssen wir unsere Bemühungen bündeln.“

An Wladimir Putin perlte der Appell jedoch ab. Der Kremlchef hielt es nicht für nötig, sich noch einmal zum Bürgerkrieg in Syrien zu äußern. Bereits bei seinem Antrittsbesuch in Berlin und Paris vergangenen Freitag hatte Putin dem Westen signalisiert, die westliche Unterstützung der Opposition sei einseitig. Auch einer Untersuchung des Massakers von Hula durch die UN hatte er sich widersetzt. Außenminister Sergej Lawrow hatte vorab schon bezweifelt, dass es zu einer Annäherung im Syrienkonflikt auf dem Gipfel kommen könne. Auch die Betonung der russischen „Schlüsselrolle“ in Syrien, die EU Chefdiplomatin Ashton ansprach, trug nicht zur Entspannung bei.

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9 Kommentare

 / 
  • G
    grummelkuss

    @Maria

     

    In den Nachrichten wird von diesen Salafisten

    Sunniten und Schiitenproblemen nichts berichtet,

    woher soll ich das denn wissen???????!

     

    Die Salafisten und Moslembrüder möchte

    ich natürlich nicht unterstützen und

    das die Freiheitskämpfer gegen Assad

    tatsächlich für einen Krieg gegen Israel

    sind, halte ich für katastrophal!!!

     

    Jeder der eine Vernichtungspolitik gegen

    welchen Staat auch immer fährt, gehört

    von der Macht ausgeschlossen oder

    schlimmstenfalls bei Gefahr in Verzug, liquidiert,

    um die Völker zu beschützen!

     

    Die USA züngeln gewaltig am Weltfrieden, wenn

    Sie noch einmal eine Allianz mit Al Quaida,

    militante Salafisten eingehen und einen

    Krieg gegen Israel durch Freisetzung verbrecherischer religiöser Terrorgruppen

    in Kauf nehmen! Das ist absolut untragbar.

     

    Aber die von dir aufgestellten Behauptungen

    müssen belegt werden!

     

    Doch eines steht fest, selbst wenn Deine

    Behauptungen stimmen sollten,

    dann rechtfertigt das immer noch nicht

    den Massenmord an den Kindern,Frauen

    und unbewaffneten, wehrlosen Männern!

     

    Syrien war meines Erachtens ein Polizeistaat

    mit untergeordneter religöser Problematik.

     

    Da im Krieg eben nur die Salafisten und

    Moslembrüder über Waffen verfügen durch

    ihre internationalen Kontakte, können Sie sich

    besonders aufspielen.

     

    Die unbewaffnete gemäßigte Mehrheit

    kann hierbei nichts entscheiden, denn Sie kann

    nicht eingreifen. Deshalb hätten schon längst

    Waffenlieferungen an die Normalbevölkerung

    geschmuggelt werden müssen.

    Doch das geht nur, wenn die Menschen keine

    radikalen Eiferer und Stämmekrieger sind.

    Kein zweiter Irak mehr- nie wieder!

     

    Für diesen Massenmord muss das Den Haager

    Kriegsverbrechertribunal einstehen, sofern

    die Opfer keine bewaffneten KämpferInnen waren.

     

     

    Assad und Co dürfen einsperren, verwarnen,

    festhalten bis die Lage sich beruhigt hat

    (max.3 Monate), aber

    niemals morden!!!

    Assads Verbrechertum macht die Leute erst richtig

    irre. Er ist schlecht für Syrien!

    Die Moslembrüder und die Salafisten müssen aber

    unbedingt von der Macht ferngehalten werden.

    Syrien braucht eine Demokratie nach dem Vorbild

    der Türkei!

     

     

    Der Krieg in Libyen wäre nicht ohne die zahlreichen

    verübten Massenmorde von Gadaffi durchgeführt worden.

    Besser als Krieg wären freilich gezielte

    Drohnenangriffe gewesen- ja sie haben recht.

    Gadaffi als Tyrann macht, aber den frommsten Menschen fanatisch. Wir müssen in Ägypten,

    Syrien und Libyen einfach auf eine gesunde

    Allgemeinbevölkerung bauen und ihnen und nur ihnen

    erlauben die Zukunft Ihres Landes selbst zu bestimmen ohne Stammeskulturen zu entwickeln.

    Wenn das nicht geht, halten wir uns raus!

  • G
    grummelkuss

    @ wladimir

     

    Das war härtester Gangstersprech!

    Du glaubst mir also nicht, dass

    Herr Putin 40 Mrd. € hat?

     

    http://diepresse.com/home/wirtschaft/eastconomist/350294/Arme-Reiche_Putin_Geheimes-Vermoegen-von-40-Mrd-Dollar

     

    oder als Film:

     

    http://deutsch.worldwideview.net/2012/04/19/russland-putins-geheimes-vermogen-investigation-bureau-of-investigative-journalism/

     

    Du sprichst davon abzurechnen, weil

    wir Gutmenschen die schlimmsten seien.

     

    Willst Du etwa Gutmenschen töten?

    Hasst Du die Leute hier- dann geh doch wieder!!!

    Niemand zwingt Dich hier zu bleiben, du brauchst

    uns nicht zu ertragen!

    Aber markiere hier nicht den Schergenkommandant!

    In einem hast Du Recht, wir Gutmenschen sind

    wirklich schlimm, weil wir offenbar den Falschen

    es ermöglichen hier zu leben!

  • W1
    wladimir 1

    an ne hanni

     

    die tollesten politiker bringt de hervor alles nur lügner aber trottel währen die weiter cdu spd u die schlimmsten grüne. u die leut regen sich noch auf u wählen immer wieder die gleichen idioten selber schuld schlimm ihr gutmenschen schlimm nur

     

    An grummelkuss:

     

    Alter Schwede was du von dir gibt’s ist doch unlaublich 40mrd klar hast auch beweiße hast wieder ne zeitungsente gelesen in den gleichgeshalteten de medien aller taz, die welt, focus u co. Lach. Bin selber russe ich wundere mich immer wieder über euch deutschen was ihr von müll von euch gibt. Wohlstandt. Lach. Hör mal zu, de ist pleite wie die ganze eu. Der zusammenbruch wird kommen er muss kommen um mit den gutmenschen abzurechnen. De hat kein Geld die müssen sich nach neuen märkten umschaeun. Die leute haben hier kein Geld in westeuropa schallt mal dein hirn ein unglaublich. Es gibt einige intelligente menschen hier die ich schätze sehr kluge statements schreiben u keinen müll. Respekt. 

    Eu ist geschichte u hatte nie was zu sagen weil die ein niemand ist u das ist auch gut so. Mh sich von Gutmenschen was sagen zu lassen. Die schlimmte Form die es auf mutter erde gibt.

  • W
    wladimir

    an ne hanni

     

    die tollesten politiker bringt de hervor alles nur lügner aber trottel währen die weiter cdu spd u die schlimmsten grüne. u die leut regen sich noch auf

  • B
    Benz

    Die EU hat RU eben überhaupt nichts zu bieten. Mit Partnerschaftsangeboten, EU-Beitrittsperspektive und netten Floskeln kann man vielleicht geschichts- und gesichtslose (und meist auch hoch verschuldete) osteuropäische Kleinstaaten locken, aber nicht die wirtschaftlich prosperierende Kulturnation Russland.

  • L
    Lobov

    Ich mag Putin auch nicht, aber wenn er in Syrien einen Bürgerkrieg (oder genauer USA+Al Qaida gegen Assad) verhindert, bei dem islamische Extremisten an die Macht kommen, ist er im Vergleich zu den USA/Europa mal das kleinere Übel.

     

    Und die USA müssen halt damit leben, dass andere Länder lernfähig sind, und sich nicht zweimal über denselben Tisch ziehen lassen. Lybien war halt ein bisschen zu krass.

     

    Der Iran hat ja auch vom Irak gelernt, dass Kontrollen, die angeblich der Suche nach Massenvernichtungswaffen dienen, in Wirklichkeit nur der Spionage für den folgenden Krieg dienen, und dass keinerlei Kooperation die USA von einem einmal geplanten Krieg abhalten kann.

     

    Wer einmal lügt ...

  • M
    Maria

    Nein, Putin hält es nicht für nötig, einen 3. Weltkrieg anzuzetteln. In Syrien geht es nicht um einen Bürgerkrieg, sondern unm einen seit Jahren bestehenden Glaubenskrieg zwischen Sunniten und Schiiten. Die sogenannten demokratiesüchtigen Rebellen sind Muslimbrüder und Salafisten, von Saudi-Arabien besteuert.

    In Syrien wird es nach oder ohne Assad weder Frieden noch Demokratie geben. Man schaue auf Irak, Tunesien, Agypten, Libyen, Afghanistan und sonstwo hin. In keinem dieser Länder werden jetzt Menschenrechte geachtet oder herrscht Demokratie. Sie sind alle ein Stück näher der Scharia gerückt, fern von Frieden und ohne massenweise Tote.

     

    TAZ, schreiben sie doch mal einen Artikel darüber, dass sich der gutmenschliche Oppositionsführer Syriens letzte Woche in Ägypten aufgehalten hat und in einer Rede anbot, wenn die sunnitische Welt jetzt hülfe, den schiitischen Assad zu stürzen, man dann gemeinsam auch hülfe, Isael auszulöschen.

    Hören sie doch auf, so einen Schmarren zu schreiben und zu manipulieren, als würden ihre Leser und Unterstüzer nicht die Verhältnisse kennen. Es geht einem langsam auf die Nerven, andauernd Blödsinn lesen zu müssen wider besseres Wissen. Was wollen sie uns eigentlich verkaufen? Glauben sie, ihre Leser und Finanziers wären bescheuert?

  • G
    grummelkuss

    Mit Herrn Putin möchte ich keine Partnerschaft

    haben.

    Er hat 40 Mrd. Euro und ist der reichste Mann

    Europas und er läßt Russland an seinen

    Wohlstand nicht teilhaben.

    Das Geld ist mit Sicherheit nicht ehrlich verdient

    und er duldet den Massenmord an Syrern.

     

    Demokratien und Diktaturen können nur diplomatisch

    koexistieren. Es widerstrebt mir zutiefst

    in seinen Autoritätsbereich zu geraten und mit

    russischen Arbeitskräften um Jobs in meiner

    Heimat konkurrieren zu müssen.

     

    Gerade die Deutschen haben viel Arbeit und

    Wohlstand nach Russland zurückgebracht.

    Wenn Putin, dass uns jetzt vorwirft

    und sich wundert, warum wir hier nur einseitig

    die Beziehung ausbauen können, sollte er einmal

    sein Land genau bereisen und sich fragen, warum

    Russland mit seiner Imperialvergangenheit

    und seinen geschaffenen Elend, den Atomraketen

    auf Europa gerichtet und verkappten zaristischen

    Verhältnissen, niemals unsere politischen

    Systeme diktieren darf.

    Er sollte froh über den neu geschaffenen Wohlstand

    zumindest von den Deutschen sein, denn wir

    haben bestimmt die russische Nation vorangebracht.

    Während andere Länder die Umweltauflagen und den

    Arbeitsschutz in Billigstbetrieben unterboten.

     

    Herr Putin sollte dankbar sein, so gute Fürstreiter

    für ein wohlständiges Russland zu haben, welches

    wir Deutsche zur Absicherung unserer eigenen

    Existenz auch brauchen. Herr Putin darf aber nicht

    unsere Gutmütigkeit mißbrauchen, um Russland

    auf die Größe der ehemaligen UDSSR wieder auszudehnen.

     

     

    Er hat die umfangreichsten Befugnisse aus einem

    Land voll von Bodenschätzen und fähigen Menschen

    etwas um ein Vielfaches besseres als die Emirate

    oder gar Südkorea

    zu machen und obwohl das Land viel, viel

    reicher als Europa ist und erst Recht das dazu

    winzige Deutschland ist, gelingt es Herrn Putin

    nicht dieses Land zum Erblühen zu bringen.

     

    Herr Putin bräuchte von den Möglichkeiten,

    die er hat KEIN Deutschland auszunehmen und

    zu reannektieren.

    Russland hätte das Potential einen noch viel

    fulminanteren Wohlstandsschub als China zu entfesseln mit viel mehr Menschenwürde und

    weniger Kollateralschäden. Niemand außer Russland

    selbst ist für die Korruption und Mißwirtschaft

    zuständig!!!! Und diese Probleme lassen sich nur

    in Russland gemeinsam mit den Bürgern Russlands

    lösen. Das muß Russland allein schaffen und

    wenn es sich nicht so dumm anstellen würde,

    würde es das locker und erfolgreich absolviert haben. Kein Land auf der Welt hat bessere Voraussetzungen!!! Ihr braucht nicht unsere

    Arbeitsplätze und unsere Heimat auszuplündern.

    Bei der Ungleichheit der Verteilung von Ressourcen

    müssen die Russen jetzt auch einmal selber etwas

    abliefern, wenn die Russen den Respekt vor sich

    selber nicht verlieren möchten.

     

    China war wesentlich unterentwickelter und überholt

    Europa und v.a. Russland in einer Deutlichkeit, dass

    es einen weh tut!

     

    Hier haben die EU-Chefs einmal

    richtig reagiert.

  • HH
    He Hanni

    Russland bringt einfach immer die abstrusesten Politiker hervor, und die Russen fallen stets reihenweise drauf rein. Tolle Maschine.