EMtaz: Gruppe D: Spanien – Tschechien: Tiki, Taka, Tor

Spanien spielt seinen Stiefel, zum Sieg reicht dennoch der Kopf. Die Glanzparaden von Torhüter Petr Čech halfen Tschechien da nicht.

Sergio Ramos bückt sich zu Thomas Necid nach einem Foul

Thomas Necid (unten) gibt sich den Tiki-Takas leidenschaftlich hin Foto: AP

Die Startbedingungen: Nach Platz 1 in der Qualifikation reisten die Tschechen mit breiter Brust nach Toulouse. Fels in der Brandung: Petr Čech, ihr Torhüter mit dem traditionellen Kopfschutz. Auf der anderen Seite im Tor: David de Gea, der in einen Sex-Skandal verwickelt sein soll (als Vermittler zwischen Prostituierten und Spielern). Würde er nervös sein, oder würde er wie gewohnt sein Team, das als Titelverdiger ohne Qualifikation nach Frankreich kam, von hinten stützen können?

Das Vorurteil: Die Spanier können nix außer Tiki-taka, das berühmte Kurzpassspiel. Das aber werde ohne Tempo vorgetragen, weil viele Spieler zu satt seien.

Das Spiel: In den ersten Minuten gerät Spanien zunächst unter Druck, übernimmt dann aber zunehmend die Initiative. Viel Ballbesitz der Iberer, die immer wieder zu Chancen kommen. Die beste der ersten Halbzeit hat Àlvaro Morata, der in 16. Minute mustergültig mit flacher Flanke im Strafraum bedient wird. Cech pariert souverän, was auch dem ansonsten beschäftigungslosen spanischen Keeper De Gea kurz vor dem Halbzeitpfiff gelingt. Von Nervosität ist bei ihm keine Spur.

In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Spanien ist drückend überlegen, kommt immer wieder zu guten Chancen. Als die Tschechen schon an ein Remis glauben, gibt es den K.O.-Schlag per Flanke und Kopfball. Abwehrspieler Gerard Piqué erzielt das Tor des Tages. Keeper De Gea muss in der Nachspielzeit nochmal eine gute Parade zeigen, um den Sieg festzuhalten. Ergebnis: Spanien 1, Tschechien 0.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Der entscheidende Moment: Das Tor des Tages, erzielt in 87. Minute durch Gerard Piqué.

Der Spieler des Spiels: Andres Iniesta. Der spanische Mittelfeldspieler, Inkarnation des Tiki-taka, kurbelt das Spiel nach vorn immer wieder mit intelligenten Pässen und Dribblings an. Ackert auch nach hinten, so etwa kurz nach der Pause, als er Tomas Rosicky den Ball vom Fuß spitzelt und so einen gefährlichen Konter unterbindet. Schlägt eine butterweiche Flanke vom linken Strafraumeck, die Piqué zum Siegtor verwertet.

1. CRO: 3 - 5:3 - 7

2. ESP: 3 - 5:2 - 6

3. TUR: 3 - 2:5 - 3

4. CZE: 3 - 2:3 - 1

Die Pfeife des Spiels: David Silva. Vergibt in der 73. Minute eine gute Schusschance zum Führungstreffer. Erst verlädt er einen Verteidiger gekonnt an der Strafraumgrenze, dann aber verzieht er seinen Schlenzer.

Das Urteil: Mit Spanien muss man rechnen. Der Europameister spielt konzentriert und letztlich erfolgreich seinen Stiefel runter. Das Team verliert auch nicht die Geduld, als die Zeit davonzulaufen scheint. Eine ordentliche Leistung auch von Tschechien, das gegen Kroatien und vor allem die im Auftaktspiel schwache Türkei alles andere als chancenlos ist.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.