■ Soundcheck: EMF
Gehört: EMF. So kann es britischen Popstars ergehen. Vermutlich aus taktischen Gründen wurde das Konzert von EMF am vergangenen Freitag von der Markthalle ins MarX verlegt, wo die wenigen Zuhörer weniger auffielen. Der einstige Ruhm der ersten LP Schubert Dip ist längst ausgekostet, das Quintett nach dem dritten Tonträger wieder auf Club-Größe geschrumpft. In verkleinerten Rahmenbedingungen aber konnten EMF mit einem üppigen Programm den Rest der treuesten Fans warmhalten. Einige, wohl von etwas Rave-Romantik ergriffen, hüpften sich schweißnaß. Trotz unmenschlicher Temperierung bewiesen die Briten, daß sie vor allem über Kondition verfügen. Dennoch: mit der Zeit litt das Repertoire ein wenig unter rockiger Gleichförmigkeit. Um ehrlich zu sein, selbst bei Unbelieveable hörte man nicht mehr Hit-Potential als bei den anderen Songs.
Andererseits: Ein Stooges-Cover darbieten zu können, ohne sich der Lächerlichkeit preiszugeben, ist eine Kunst.
Jan-Christoph Wolter
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