EKD-Vorsitzende über Afghanistan: "Wir brauchen eine klare Exitstrategie"

Zu Weihnachten fordert die Vorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland eine Exitstrategie für Afghanistan. Für sie sei es wichtiger, Frieden ohne Waffen zu schaffen.

Margot Käßmann ist evangelische Landesbischöfin und Vorsitzende der EKD. Bild: dpa

BERLIN rts | Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat einen möglichst baldigen Bundeswehr-Abzug aus Afghanistan gefordert. Auch nach den weitesten Maßstäben der EKD sei dieser Krieg nicht zu rechtfertigen, sagte Käßmann der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom Donnerstag. Deshalb müsse die gewaltsame Auseinandersetzung möglichst rasch beendet werden.

Allerdings könne der Abzug nicht völlig überhastet stattfinden, weil man über die aktuelle Situation in Kundus erschrocken sei. Sondern es müsse über eine ruhige und geordnete Form des Abzugs nachgedacht werden. "Wir brauchen eine klare Exitstrategie."

Käßmann kritisierte, dass letztlich nicht der friedlichen Konfliktbewältigung sondern den militärischen Maßnahmen Vorrang eingeräumt werde. Dagegen sollte vielmehr über Möglichkeiten gesprochen werden, Frieden ohne Waffen zu schaffen. Dabei gehe es etwa um Vermittlung und das Unterbrechen von Finanzströmen durch eine Beendigung des Waffen- und Drogenhandels, der den Terror finanziere. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für einen friedlichen Neuanfang sei ohnehin nur mit friedlichen Mittel herzustellen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.