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ECA-Direktor: Lage in Afrika wird sich nicht verbessern

Addis Abeba (dpa) - Afrika ist der einzige Kontinent, dessen wirtschaftliche Entwicklung in den 80er Jahren rückläufig war, und für die 90er Jahre sieht es bisher auch nicht besser aus. Dies erklärte der Direktor der UNO -Wirtschaftskommission für Afrika (ECA), Professor Adebayo Adedeji, dem in Addis Abeba tagenden Ministerrat der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU). Verantwortlich dafür seien fallende Rohstoffpreise, steigende Schulden, rückläufige und mit immer strengeren Auflagen verknüpfte Finanzhilfen.

Westeuropa sei Afrikas nächster Nachbar und wichtigster Geber, sagte Adedeji. Während Afrika für Europas wirtschaftliche Interessen nur noch eine Randrolle spiele, sei es für Afrika genau umgekehrt. „Entwicklungen in Europa, besonders im Hinblick auf den europäischen Binnenmarkt 1992, sind für Afrika eine Frage von Leben und Tod.“ Als Ausweg empfahl er dringend eine größere afrikanische Zusammenarbeit.

OAU-Generalsekretär Salim Ahmed Salim wehrte sich in seinem Rechenschaftsbericht gegen allzu großen Druck von außen auf Afrika. Auch er sei für Demokratisierung und größere Beteiligung des Volkes an Entscheidungen, doch müsse darüber jedes Volk gemäß seiner kulturellen, historischen und sozialen Umstände selbst entscheiden. „Demokratisierung allein stellt noch keine Wunderlösung für unsere Wirtschaftsprobleme dar.“

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