piwik no script img

Flughafen-S-BahnDuell der Schwergewichte

Fest steht nur eines: Beim Bau der S-Bahn zum Flughafen ist der Wurm drin. Wer jedoch dafür verantwortlich ist, darüber darf füglich gestritten werden. Und das muss es auch: Denn es geht um die bewusste Täuschung von Parlament und Öffentlichkeit.

Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT

Ein Hamburger Bausenator hat über den Termin für die Fertigstellung der Schienenstrecke die Unwahrheit gesagt: Entweder der langjährige SPD-Amtsinhaber Wagner oder sein Schill-Nachfolger Mettbach. Das öffentliche Duell zwischen den beiden Schwergewichten ist unausweichlich, der Ausgang offen.

Es scheint, als habe Wagner die besseren Karten. Denn es ist kaum vorstellbar, dass er jahrelang versucht haben soll, seinen Bürgermeister Ortwin Runde, den grünen Koalitionspartner, die Bürgerschaft, die Öffentlichkeit und die Flughafen GmbH hinters Licht zu führen. Das wäre selbst für einen so gewieften Machtpolitiker wie Wagner eine Nummer zu groß gewesen.

Zudem ergibt es keinen Sinn, einen unrealistischen Zeitplan zu verkünden. Jede Tat aber braucht ein Motiv, und das ist hier nicht zu erkennen.

Mettbach mithin hat sich selbst unter Zugzwang gebracht. Er muss jetzt seine Anschuldigungen beweisen und die – behördeninternen – Fakten auf den Tisch legen. Und die Bürgerschaft muss diese Aufklärung verlangen, wenn sie glaubwürdig bleiben will: Einen der beiden Kontrahenten wird sie zur Strecke bringen müssen.

Bericht SEITE 22

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen