piwik no script img

Dubai: USA Rowdies im Golf

■ Das US-Schiff 'Vincennes‘ war bereits mehrfach durch Eingriffe in Zivilluftfahrt aufgefallen

Washington (taz/afp/dpa) - Der US-amerikanische Lenkwaffenkreuzer 'Vincennes‘, der am Sonntag in der Straße von Hormus einen iranischen Airbus mit 300 Insassen abgeschossen hat, ist bereits zuvor der Flugüberwachung der Vereinigten Arabischen Emirate (VEA) wegen Eingriffen in die Zivilluftfahrt im südlichen Bereich des Golfs aufgefallen. Beamte der Flugüberwachung erklärten in Telefon-Interviews mit amerikanischen Zeitungen: „Wir hatten seit der Ankunft der 'Vincennes‘ am 22.Mai erhebliche Probleme mit diesem Kriegsschiff. Sie belästigen regelmäßig Zivilpiloten und fordern sie auf, ihren Kurs zu wechseln. Die 'Vincennes‘ hat auf horrende Weise Menschenleben gefährdet. Am 8.Juni forderte das Schiff ein angeblich unidentifiziertes Flugzeug, das sich 40 Meilen südlich von Dubei befand, auf, nach links abzudrehen. Sie haben nicht gemerkt, daß es sich dabei um einen zivilen Jumbo-Jet handelte, der in größte Gefahr geraten wäre, mit einer anderen Zivilmaschine zusammenzustoßen, hätte der Pilot die Anweisung befolgt.“

Die Regierung der Emirate protestierte damals offiziell bei der US-amerikanischen Botschaft wegen des Vorfalls, ohne allerdings Reaktionen auszulösen. In anderen Fällen hätte die 'Vincennes‘ zivile Hubschrauber der Ölfirmen im Golf belästigt. Das Problem sei, „daß sich die im Golf eingesetzten amerikanischen Kriegsschiffe ungenügend auf die Bedingungen des dichten, zivilen Verkehrs im Golf einstellen. Die US-Marine beobachtet im Unterschied zu den anderen hier operierenden Marine-Einheiten nicht die zivilen Frequenzen“. Beamte der Luftüberwachung in Dubai erklärten Fortseetzung auf Seite 6

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen