: Drupa besteht auf 35–Stunden–Woche
Bremen/Stuttgart (ap/dpa/taz) Wenn die Arbeitgeber an ihrer „prinzipiellen Ablehnung weiterer Arbeitszeitverkürzung“ festhalten, ist ein neuer Streik für die 35–Stunden–Woche „unausweichlich“. Dies kündigte der stellvertretende Vorsitzende der Industriegewerkschaft Druck und Papier, Detlef Hensche, am Sonntag auf einer Veranstaltung seiner Organisation in Bremen an. Für die IG Druck bleibe, so Hensche, angesichts der Massenarbeitslosigkeit gar keine andere Wahl, als auf „weiteren, und zwar deutlichen Schritten der Wochenarbeitszeitverkürzung zu bestehen“. Neben der 35–Stunden–Woche fordert die Gewerkschaft für die rund 162.000 Drucker in der Bundesrepublik eine siebenprozentige Lohnerhöhung. Hensche forderte die Gewerkschaften auf, über das künftige Verhältnis von Arbeit und Freizeit nachzudenken und lehnte eine flexiblere Verteilung der Arbeitszeit ab. In der Metall–Tarifauseinandersetzung hat sich eine Kontroverse um den von der Großen Tarifkommission der baden–württembergischen IG Metall beschlossenen Überstundenboykott ergeben. Aus der Daimler–Benz AG verlautet, man fürchte einen Produktionsausfall von 150 Personenwagen pro Tag, falls die IGM den angekündigten Überstundenboykott tatsächlich durchsetze. Aus der Bezirksleitung der IG Metall in Stuttgart verlautete, inzwischen hätten sich fast alle großen Betriebe dem Überstundenboykott angeschlossen.
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