: Druck auf Opposition
■ Erklärung des Menschenrechtskomitees Rumänien
Berlin (taz) — Das Menschenrechtskomitee Rumänien in der Heinrich-Böll-Stiftung beobachtet mit größter Sorge die Tatsache, daß in den letzten Monaten gegen Vertreter der demokratischen Opposition immer häufiger willkürliche Maßnahmen ergriffen werden. Abgesehen davon, daß mehrere Oppositionelle öfter auf offener Straße von „Unbekannten“ tätlich angegriffen wurden, häufen sich nun die administrativen Maßnahmen gegen Kritiker der Regierung.
Zuletzt wurde die Mitbegründerin der „Liga pro Europa“ aus Tirgu-Mures, Frau Smaranda Enache, ihres Postens als Direktorin des Puppentheaters „Ariel“ aufgrund eines Beschlusses auf Bezirksebene enthoben... Gegen die Entlassung Frau Enaches durch das Bezirkskulturinspektoriat wandten sich 41 der 52 Theaterangestellten in einem Brief an den Präfekten von Tirgu-Mures und warfen der Kommission Unkenntnis, „vorschnelles Handeln und Oberflächlichkeit“ vor. Sie forderten die Wiedereinstellung von Smaranda Enache als Theaterdirektorin.
Das Menschenrechtskomitee Rumänien in der Heinrich-Böll- Stiftung schließt sich dieser Forderung an, da dieser Fall ein weiterer Beweis dafür ist, daß der Demokratisierungsprozeß gebremst wird und unbequeme Leute wie früher durch administrative Maßnahmen marginalisiert werden.
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