: Drohen Massenstillegungen in den neuen Bundesländern?
Düsseldorf (adn) — Eine erhebliche Zahl ostdeutscher Unternehmen sei nicht sanierungsfähig und müsse stillgelegt werden. Darauf verwies das für Sanierung zuständige Vorstandsmitglied der Berliner Treuhandanstalt, Klaus-Peter Wild, gestern im Düsseldorfer 'Handelsblatt‘.
Besonderen Schwierigkeiten sieht sich ihm zufolge die Textilindustrie der neuen Bundesländer gegenüber, die mit rund 400.000 Beschäftigten stark überbesetzt sei. Der sächsische, an Oberfranken angrenzende Raum stehe deshalb vor einem harten Anpassungsprozeß mit Problemen für eine große Anzahl von Arbeitsplätzen, meinte Klaus-Peter Wild.
Zu den Problembranchen zählt Wild auch die Chemieindustrie und den Stahlsektor. Das Vorstandsmitglied wendet sich gegen Vorschläge, wie sie jüngst vom sächsischen Ministerpräsidenten Biedenkopf geäußert wurden, den jeweiligen Ländern die Privatisierung und Sanierung der auf ihrem Gebiet befindlichen Unternehmen zu überlassen.
Eine solche Änderung der Treuhandstruktur würde Wild zufolge den Anpassungsprozeß der ostdeutschen Wirtschaft nur verzögern.
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