Drogerie Budni ab August in Berlin: Konkurrenz für dm und Rossmann
Die Drogeriekette Budni eröffnet ihre erste Filiale außerhalb der Region Hamburg. Das Problem: Budni hat nicht einmal einen Betriebsrat.
Die Branchenriesen dm und Rossmann konzentrierten laut der Gewerkschaft Verdi 2016 rund 80 Prozent des Umsatzes in deutschen Drogeriemärkten auf sich. In vielen Vierteln haben sie keine Konkurrenz durch andere Fachgeschäfte.
Budnikowsky könnte also für mehr Vielfalt in der Branche sorgen. Allerdings haben die Arbeitnehmer bei „Budni“ anders als ihre Kollegen bei dm und Rossmann keinen Betriebsrat, der ihre Rechte vertritt. Es gibt laut Firmenangaben nur eine Mitarbeitervertretung, die aber nicht gesetzlich verbriefte Mitwirkungsrechte verfügt.
Wie dm und Rossmann hat auch Budni nicht die Tarifverträge unterschrieben, die Gewerkschaft und Arbeitgeber ausgehandelt haben. Dm und Rossmann behaupten von sich aber wenigstens, dass sie so viel zahlen wie der Tarif – auch wenn Verdi immer wieder Ausnahmen beklagt. Budni antwortete auf die Frage der taz, ob die Firma Löhne in Tarifhöhe zahlt, lediglich: „Im Marktvergleich schneiden wir gut ab.“
Budni betreibt nach eigenen Angaben 182 Filialen. Dm hat allein in Deutschland rund 2.000 Geschäfte, Rossmann mehr als 2.100. Budni hat 1.950 Mitarbeiter und eine Sortimentsbreite von 25.000 Artikeln. Das inhabergeführte Unternehmen wurde 1912 gegründet und wird heute von der 3. und 4. Generation der Familie geleitet.
Im Mai gründete die Hamburger Firma ein Gemeinschaftsunternehmen mit Deutschlands größtem Lebensmittelhändler, Edeka, für Einkauf, Verwaltung und Logistik. Der Einzelhandelskonzern will mit eigenen Drogeriemärkten der Marke Budnikowsky ebenfalls in dem Segment mitmischen. Die erste Filiale soll in Bremerhaven eröffnet werden.
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