: Drogen-Kapitän will ins Kittchen
Stockholm (dpa) — Ein schwedischer Kapitän hat sich aus Angst vor einem Rachemord der Drogenmafia als Rauschgiftschmuggler selbst angezeigt. Der 50jährige, der nächste Woche in Norrköping vor Gericht stehen wird, hat nach eigenen Angaben über zehn Jahre zwischen 300 und 450 Tonnen Rauschgift zwischen Südamerika, den USA und Australien geschmuggelt. Seine Selbstanzeige wurde ihm offenbar dadurch „leichter gemacht“, daß eine mit seinen früheren Auftraggebern rivalisierende Drogen-Bande ihm etwa 8,4 Millionen Mark für detaillierte Angaben gegenüber der Polizei geboten hat. Die zum Teil bizarren Berichte des Mannes bestätigten sich bei Überprüfungen in Zusammenarbeit mit US-Stellen weitgehend. In seinem Heimatland muß der Drogenschmuggler mit zehnjährigen Haftstrafe rechnen. Daß er diese Möglichkeit in Kauf nimmt, begründete der Kapitän mit dem Schicksal anderer Schmuggler: „Einer nach dem anderen ist verschwunden, und auf mich ist ein Kopfpreis ausgesetzt.“ Für den Prozeß sind strengste Sicherheitsvorkehrungen vorgesehen, um einen Anschlag auszuschließen.
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