Drittgrösste Fluggesellschaft der USA: American Airlines beantragt Insolvenz
Die Fluggesellschaft American Airlines will sich unter Gläubigerschutz stellen lassen. Im Rahmen der geordneten Insolvenz plant das US-Unternehmen eine Restrukturierung.
WASHINGTON/NEW YORK/FORT WORTH afp/dpa/rtr/dapd | Die US-Fluggesellschaft American Airlines (AA) hat Insolvenz angemeldet. Der AA-Mutterkonzern AMR teilte am Dienstag mit, er habe Gläubigerschutz beantragt. Der Flugbetrieb solle vorerst normal weiterlaufen, AMR hat dafür nach eigenen Angaben noch 4,1 Milliarden Dollar verfügbar.
Der Konzern meldete Insolvenz nach Kapitel elf des des US-Insolvenzrechtes an. Diese geordnete Form der Insolvenz schützt Unternehmen sehr weitgehend vor ihren Gläubigern. Das erlaube es, die Kosten vor allem für die Mitarbeiter nachhaltig zu senken und den Konzern umzubauen, erklärte AMR.
American Airlines plagt sich seit langem mit hohen Verlusten. Alleine in den ersten neun Monaten diesen Jahres war ein Minus von unterm Strich 884 Millionen Dollar angefallen. Der Fluglinie machen die hohen Spritkosten und die scharfe Konkurrenz zu schaffen. Zudem liegt AA mit seinen Mitarbeitern über deren Bezahlung im Streit.
Ein neuer Mann an der Spitze soll nun das Ruder herumreißen: Thomas Horton folgt Gerard Arpey nach, wie AA am Firmensitz in Fort Worth erklärte. "Das ist ein schwieriges Geschäft", räumte der frisch gekürte Firmenchef ein. Er sei aber sicher, dass AA gestärkt aus der Restrukturierung hervorgehen werde.
Noch ist unklar, welche langfristigen Auswirkungen die Insolvenz haben wird. AA ist Teil des Luftfahrtbündnisses Oneworld, dem die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin 2012 beitreten will. AA hatte erst vor kurzem Monaten einen gigantischen Auftrag für neue Flugzeuge an Airbus und Boeing vergeben.
Die Airline ist nach United Continental und Delta die drittgrößte in den USA und befördert pro Tage etwa 275.000 Passagiere auf 3.400 Flügen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Christian Lindner
Die libertären Posterboys
Außenministerin zu Besuch in China
Auf unmöglicher Mission in Peking
Olaf Scholz’ erfolglose Ukrainepolitik
Friedenskanzler? Wäre schön gewesen!
Rücktrittsforderungen gegen Lindner
Der FDP-Chef wünscht sich Disruption
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Zuschuss zum Führerschein?
Wenn Freiheit vier Räder braucht