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■ Einwurf, AuswurfDritterste

Wiedereinmal Gold (diesmal aus Sheffield) für Franzi, der großfüßigen Göre, und für ihre Jugendzimmervitrine. Ein weiteres Stück Edelmetall, das sie neben Plüschtieren und anderen Beutestücken aus den von Blitzlichtgewittern und Elterngefühlen einer ganzen Nation begleiteten Feldzügen, aufreihen kann. Die Hamburgerin Sandra Völker muß sich unterdes nur mit Bronze begnügen. Nach 100m Rückenschwimmen hatte sie mit 1:01,89 Minuten ihre Schuldigkeit getan, lief am Beckenrand ein und mußte feststellen, daß sie leider nur Dritt-Erste war, denn Krisztina Egerszegi (1:00,83) und Nina Zhivanevskaja (1:01,16) hatten chronologisch die Nase vorn und das, obwohl „Sandi“ sich sicher auch gern ein Stück von der Erfolgs-(re)Torte, Marke van Almsinck, abgeschnitten hätte. Doch vielleicht tröstet sie ihre Auszeichnungspremiere olympischer Klasse ein bißchen darüber hinweg, daß sie zwar auf dem Rücken, aber nicht vorn lag.

Sandra, vielleicht im Vergleich zur Berliner Hallenbad-Lolita nur ein kleiner Fisch, ist immerhin so offen, zuzugeben, daß ihr das Schwimmen zum Geldverdienen lieber ist, als Zeitungen auszutragen. Der Verdienst dürfte sich trotz intensiven Bemühungen ihres Freundes, Betreuers, Trainers, Lautsprechers, Chauffeur und Beschützers Dirk Lange in ähnlichen Dimensionen bewegen. jawo

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