: Dritte Runde eingeläutet
■ Tarifverhandlungen im Einzelhandel
In den Tarifverhandlungen des Hamburger Einzelhandels wird heute die dritte Runde eingeläutet. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (hbv) fordert mindestens eine Mark mehr Verdienst pro Stunde für die unteren Lohngruppen und ein Plus von 50 Pfennig für Auszubildende; für alle anderen soll es fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt geben. Zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen schwebt den Gewerkschaften ein „Beschäftigungssicherungstarifvertrag“ vor.
Dem stimmten die Arbeitgeber nur dann zu, wenn im Gegenzug unter anderem Einstiegsgehälter sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld abgesenkt würden, stellt Ulf Kalkmann klar. Der Geschäftsführer des Landesverbands des Hamburger Einzelhandels erklärt diesen – von der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) als „Horrorkatalog“ bezeichneten – Vorschlag mit der „sehr schwierigen Zeit für den Einzelhandel“. Vorrangig müßten die vorhandenen Arbeitsplätze gesichert werden; bei stagnierenden Umsätzen und steigenden Kosten sei dies nur möglich, „wenn alle den Gürtel enger schnallen“. Eine „gestandene Verkäuferin“ im fünften Berufsjahr verdiene rund 3100 Mark brutto. Das sei „so schlecht nicht“.
Das Personal der großen Innenstadt-Kaufhäuser sieht dies möglicherweise anders. Vor Arbeitsbeginn soll es heute mehrere Protestkundgebungen geben. Proteste und Warnstreiks begleiteten bereits gestern die zentralen Tarifverhandlungen für das westdeutsche Versicherungsgewerbe. win
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen