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Dringender Diskussionsbedarf

■ betr.: „Vive les Philanthropes!“, Kommentar von Christoph Nick, taz vom 22. 6. 99

Der Autor hat sicher recht, wenn er auf die notwendige Genauigkeit und den Pragmatismus im Regierungsgeschäft hinweist. Daß dies auch Kompromisse erfordert, steht außer Frage.

Kritik an den Folgen der Globalisierung anzubringen ist aber keineswegs nur die Aufgabe „romantisierender Revolutionäre“. Es ist zumindest in jedem Fall dringend geboten, Lösungen zu suchen. Das Gesetz des Marktes verlangt eine ständige Akkumulation und Konsumption. Ohne diese Faktoren geht gar nichts! Beides bedeutet aber auch, daß ständig Ressourcen verbraucht werden müssen. Da es sich dabei um endliche Ressourcen handelt, dürfte das Problem sofort aufgehen. Selbst eine Effizienzrevolution in unserer Wirtschaftsweise schiebt das Problem nur auf – lösen läßt es sich nicht.

Die Globalisierung ist sicher nicht einfach nur schlecht, rückgängig zu machen ist sie freilich auch nicht. Dennoch bedarf es dringend der Diskussion (ohne Denkverbote) um Lösungen für die zweifellos bestehenden massiven negativen Auswirkungen – ohne sich ständig an das Primat des freien Marktes zu klammern. Marcus Pierk, Gronau

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die auf dieser Seite erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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