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Dresdner Bahn ist fast fertig

Die größte Inbetriebnahme der Bahn in der Region bindet den BER besser an Berlin und Brandenburg an

Ab Mitte Dezember ist es soweit: Mit der Öffnung der sogenannten Dresdner Bahn im Süden Berlins verkürzt sich die Fahrzeit vom Hauptbahnhof zum Flughafen BER ab dem Fahrplan-Wechsel im Dezember auf nur noch gut 20 Minuten. Der Flughafenexpress (FEX) fährt dann zudem alle 15 statt wie bisher alle 30 Minuten, wie die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) mitteilten. Die Züge fahren dann nicht mehr über Gesundbrunnen und Ostkreuz, sondern südlich über Potsdamer Platz und Südkreuz.

Die 16 Kilometer lange Neubaustrecke der Dresdner Bahn zwischen Südkreuz und Blankenfelde ist die größte Inbetriebnahme in der Region seit vielen Jahren. Bisher fuhr auf der Trasse nur die S-Bahn-Linie S2. Eine gemeinsame Nutzung von S-, Regional- und Fernverkehr war nicht möglich. Die Züge fuhren über die sogenannte Anhalter Bahn. Mit dem Ausbau ändert sich das.

Fünf Jahre nach Eröffnung des BER wird damit auch die Schienenanbindung des Flughafens vollendet. Profitieren sollen nicht nur Berlinerinnen und Berliner, sondern auch viele Menschen in Brandenburg. So startet zum Fahrplanwechsel die neue Linie RE20 von Lübbenau im Spreewald bis zum BER und weiter über den Berliner Hauptbahnhof. Die RB24 aus Eberswalde, die bisher nur bis Alt-Schönefeld fuhr, wird zum Flughafen verlängert. Von Oranienburg aus soll der RE32 ab Februar 2026 ebenfalls einmal pro Stunde zum BER fahren. Beide Verbindungen fahren über Ostkreuz, wodurch dort dann zwei Züge pro Stunde in Richtung Flughafen unterwegs sind.

„Es ist eben nicht nur aus Berlin und der Berliner Mitte heraus eine deutliche Verbesserung, sondern es hat Folgewirkungen insbesondere auch auf den Ostteil der Stadt“, sagte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) am Montag bei der Vorstellung des neuen Verkehrskonzepts.

Für einige Fahrgäste wird es allerdings umständlicher. So fährt der FEX künftig nicht mehr über den Bahnhof Gesundbrunnen im Berliner Norden, der damit keine direkte Regionalbahn-Anbindung mehr an den BER hat. Auch Fahrgäste in Spandau und Falkensee verlieren eine Direktverbindung, denn der RE8 hält künftig nicht mehr am Flughafen.

Bis die Verbesserungen im gesamten Netz eintreten, kommt auf Fahrgäste allerdings noch eine längere Zeit mit Einschränkungen zu: Zwischen dem 24. Oktober und dem 12. Dezember wird der Bahnhof Südkreuz für den Regional- und Fernverkehr gesperrt. Das sei notwendig, weil am Südkreuz und Marienfelde zwei elektronische Stellwerke eingerichtet werden müssen, sagte der Bahn-Bevollmächtigte Alexander Kaczmarek. (dpa)

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