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Dreieinhalb Millionen Arbeitslose

■ Kaum Herbstbelebung am Arbeitsmarkt. Vor allem in den neuen Ländern hat sich die Situation verschlechtert

Nürnberg (dpa) – Die übliche Herbstbelebung auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist nahezu ausgeblieben. Ende September wurden in Deutschland 3,521 Millionen Arbeitslose gezählt, 57.100 weniger als Ende August. Im Jahresvergleich stieg die Zahl der Erwerbslosen um 27.700. Erstmals seit einem Jahr liegt die Arbeitslosigkeit damit wieder über Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Jahresfrist von 9,1 auf 9,2 Prozent. „Leider war die Entwicklung nicht so gut wie erwartet“, sagte der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, am Donnerstag in Nürnberg.

Nach den Worten Jagodas ist das wirtschaftliche Wachstum zur Zeit nicht kräftig genug, um den Arbeitsmarkt zu beleben. In den alten Ländern wurden Ende September 2.488.400 Arbeitslose und damit 54.500 weniger als vor einem Monat registriert. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Jahresfrist von 7,9 auf 8,1 Prozent. In den neuen Ländern wurden 1.032.600 Arbeitslose gezählt, 2.500 weniger als im August. Die Arbeitslosenquote veränderte sich mit 13,8 Prozent im Vergleich zu September 1994 nicht.

In den neuen Ländern bewege sich die Arbeitslosigkeit noch geringfügig unter dem Vorjahresstand, obwohl die Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik stark abgenommen habe. Im Westen sei die Arbeitslosenzahl trotz intensiverer Arbeitsmarktpolitik inzwischen deutlich größer als vor Jahresfrist.

Nach SPD-Ansicht ist in der Arbeitslosenstatistik „die offensichtlich erlahmende Konjunktur deutlich zu spüren“. Der Plan der Bundesregierung, den Zuschuß an die Arbeitslosenversicherung zu streichen, sei unverantwortlich, sagte der SPD-Arbeitsmarktexperte Ottmar Schreiner. Als „Hiobsbotschaft“ bezeichnete die DAG den geringen Rückgang der Arbeitslosenzahlen.

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