: Drei auf einen Blick
■ Die Hauptkonkurrenten
Martti Ahtisaari, 56 Jahre, wurde von der Sozialdemokratischen Partei erst nach heftigen internen Auseinandersetzungen als Kandidat gekürt. Der innenpolitische Laie wurde seinem Gegenkandidaten, dem ehemaligen Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden Kalevi Sorsa deshalb vorgezogen, weil Umfrageergebnisse eine erdrückende Mehrheit für ihn signalisierten. Die Sozialdemokraten stellen den jetzigen, noch indirekt über „Wahlmänner“ gekürten Staatspräsidenten Mauno Koivisto.
Raimo Ilaskivi, mit 65 Jahren ältester der KandidatInnen, sammelt als populistischer Repräsentant der konservativen Nationalen Sammlungspartei am in der Wirtschaftskrise breiter gewordenen rechten Rand Stimmen. Seine Partei, in einer Koalition mit den Mitteparteien Zentrum und Schwedische Volkspartei, ist ebenso wie er selbst eifrigster Befürworter einer – in der Bevölkerung umstrittenen – EG-Mitgliedschaft des Landes.
Paavo Väyrynen, 47 Jahre, begann seine Ministerkarriere schon mit 30 Jahren und wurde als 33jähriger Vorsitzender der Zentrumspartei. Diese stellt den jetzigen Ministerpräsidenten Aho, und aus ihren Reihen war auch der von 1956 bis 1982 amtierende Staatspräsident Urho Kekkonen gekommen. Nicht nur in der EG-Frage, sondern von der Wirtschafts- bis zur Energiepolitik ist das vor allem den bäuerlichen Bevölkerungsteil repräsentierende Zentrum derzeit tief gespalten. Das kommt auch darin zum Ausdruck, daß gleich drei PolitikerInnen aus ihren Reihen für das Staatspräsidentenamt kandidieren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen