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Dr. Vilmar ruft nach der Wende

Köln (afp/taz) — Der Präsident des Deutschen Ärztetages, Karsten Vilmar, hat eine „grundsätzliche Wende“ in der Gesundheitspolitik gefordert. Bei der Eröffnung des 95.Deutschen Ärztetages sagte Vilmar am Dienstag in Köln, die Probleme im Gesundheitswesen seien „viel zu ernst“, als daß sie lediglich zur „kurzfristigen politischen Profilierung“ genutzt werden dürften. Unwirksame dirigistische und planwirtschaftliche Bemühungen müßten durch „intelligente Anreize“ ersetzt werden, betonte Vilmar. Das hieße zum Beispiel, von den jährlich rund 24 Milliarden Mark Steuereinnahmen aus Tabak- und Alkoholverkauf einen „nicht geringen Anteil“ zweckgebunden dem Gesundheitswesen zur Verfügung zu stellen. Außerdem seien Risikozuschläge bei „gesundheitlichem Fehlverhalten“ oder „besonders riskanten Verhaltensweisen“ vorstellbar. „Eine Privatisierung der Lust darf nicht zur Vergesellschaftung der Last werden“, sagte der Ärztepräsident. Die Kosten der geplanten Pflegeversicherung müßten erträglich und für die Allgemeinheit zumutbar verteilt werden, forderte Vilmar. Die Einführung von Karenztagen sei „vollkommen verfehlt“.

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