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■ Diepgen des TagesDoris piept

Mütter behüten. Doris Schröder-Köpf verhütet, Schlimmeres nämlich.

Weil die „Peep“-Naddel es nicht lassen wollte, Kanzlerpüppchen Gerhard jene Fragen zu stellen, die auch Sie, verehrte taz-Leserinnen und Leser schon immer und ultimativ wissen wollten, muss nun die Klara ran. „Natürlich versuche ich, Klara vor diesem Schmutz zu schützen“, sorgt sich DSK um die „seelische Gesundheit“ ihrer achtjährigen Tochter. Und die ist schließlich nicht von irgendeinem Spätprogrammheckenschützen, sondern vom hygenisch und seelisch tadellosen Morgenmagaziner Sven Kuntze.

Überhaupt: Die Köpf. Wann war eine Kanzlergattin je so unerschrocken, und das bei einem Gatten, der weder vor Machtworten noch vorm „Zusammenfalten“ zurückschreckt? So entfaltet ist die DSK sogar, dass sie sich in Interviews zu Themen meldet, an denen selbst ein Bodo „Mühlheim-Kläglich“ Hombach gescheitert wäre. Beispiel Kleiderkauf: „Bei meiner Figur ist das kein Vergnügen. Deswegen ist es für mich kein großer Genuss, Kleider zu kaufen.“

Ja, was macht sie dann, die Doris Schröder-Köpf. Nackig bleiben? Und das bei einem Ehegatten, der kein Hehl daraus macht, dass es nicht immer die schönsten Frauen sind, die sich ausziehen?

Doch Köpf-Schröder, Doris ist um keine Antwort verlegen. „Beim Duft von Zwetschgendatschi“ kann sie gut entspannen und beim Metzger, sic!, wird sie manchmal nach ihrem Mann gefragt. Nur um die berufliche Perspektive sorgt sie sich, die Journalistin, manchmal. „Derzeit würde mich niemand als politische Redakteurin beschäftigen. Ich dürfte vielleicht die Leserbriefseiten betreuen, das wär's dann aber auch.“ War das etwa eine versteckte Bewerbung beim Tagesspiegel?

Wenn da nicht die Klara wäre, wüssten wir schon was. Peep statt lieb! Ein Püppchen für Naddel, Kleidergröße 36, und noch ganz andere Fragen, ganz nach dem Motto: Kanzlerdeutschland privat! Molly Bluhm

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