Kommentar: Doppelköpfe
■ Personalvertretung spaltet AfB und CDU
Wenn der AfB-Abgeordnete Rolf Reimers, einer der führenden Köpfe der Bremer Angestelltengewerkschaft DAG, heute – aus Riga zurück – in sein Büro kommt, dann muß er erst einmal gründlich in den Spiegel gucken. Ist Rolf Reimers der gleichnamige AfB-Politiker, der die Bremische Personalvertretung für verfassungswidrig und auch sonst viel zu weitgehend hält? Oder ist er der DAG-Funktionär, der findet, daß das PVG sich bewährt habe und gebraucht wird für die Reform der Öffentlichen Verwaltung?
Ein wenig abwesend muß er dabeigesessen haben, als seine AfB-Fraktion in mehreren Sitzungen das Thema beriet. Daß er dagegen war, fiel jedenfalls nicht auf. Der DAG-Geschäftsführer Hartmut Frensel hat den Konflikt für sich einfacher geklärt: Er war zu den AfB-internen Beratungen einfach nicht gekommen. Nun hat er für die Position seiner Partei „kein Verständnis“...
Als bei der Gründung der AfB vollmundig „Arbeiter und Kaufleute“ zu einem „Allemann-Manöver“ gerufen wurden, da ahnte man schon, daß das ein flotter Spruch war. In der „Polit-Firma“ Staat kommt jetzt die Nagelprobe. Über Jahre hat die SPD das Thema PVG wie ein heißes Eisen behandelt, die CDU konnte von der Oppositionsbank wohlfeil schimpfen. Nun darf man gespannt sein, wie die Partei der DAG-Vorsitzenden Dreyer und wie die AfB den Hinterausgang im Bremer Polit-Theater suchen. Klaus Wolschner
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