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■ RadiodaysDonnerstag / Sonntag

Darf man so was? Na klar doch. Autor Martin Berg, Dozent am Moskauer Goethe-Institut, kam after hours auf dumme Gedanken und schrieb eine „postsozialistische Burleske im präkapitalistischen Rußland von heute“. Der blasphemische Titel: Lenin stinkt. Schlechte Kühlung, Mißwirtschaft im Mausoleum und Botticelli, der Reliquien-Käufer aus Disneyland, bestimmen den Plot: um 16 Uhr auf WDR 3.

Über die Medienzukunft läßt sich Autor Jürgen Bischoff beim SFB 3 aus. Wohin das Fensehen zappt und der Rundfunk dudelt, wird um 19.05 Uhr aufgedeckt.

Was immer das mediale Morgen bringen wird, so viel ist sicher: Superman wird vorerst durch keinen Kanal mehr rauschen. Die eiserne Faust vom Planeten Krypton hauchte nach 54 knallvollen Äktschenjahren 1992 ihre Seele aus, der Mythos aber lebt erfahrungsgemäß länger. Wenn das kein Trost ist! Superman darf nicht sterben: Deutschlandradio-Köln, 22.15 Uhr.

Apropos Zukunft: Die Publizistin Cora Stephan bezog Posten Am Fuß des Rentnerbergs und analysierte die Lage der Alten von morgen: WDR 3, 21 Uhr. Übrigens: die Alten von morgen, das müssen eigentlich wir sein!

Ohne die krächzende Lesestimme von Wolfgang Neuss wäre Die größte Wandzeitung der Welt vielleicht etwas langatmig. So vorgelesen ist Ronald Steckels Graffiti- Hörspiel um 21.05 Uhr auf NDR 4 über die Westseite der einstigen Mauer aber doch ganz amüsant. Wenn auch weit davon entfernt, „Schuttabladeplatz des (deutschen) Unbewußten“ zu sein, wie es der Pressetext gerne hätte. Wär' ja auch zu einfach gewesen, trotzdem: schön formuliert. GeHa

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