: Djukanovic findet in Moskau Unterstützung / und andere Agenturmeldungen
Der Präsident der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro, Milo Djukanovic, hat zum Auftakt seiner Gespräche in Moskau Unterstützung im Konflikt mit dem jugoslawischen Präsidenten Slobodan Miloševic erhalten. Eigenmächtigkeiten von Miloševic im Verhältnis zu Montenegro seien inakzeptabel, sagte der einflussreiche Moskauer Bürgermeister und Anwärter auf das russische Präsidentenamt, Juri Luschkow, nach einem Treffen mit Djukanovic, wie die Nachrichtenagentur Interfax gestern meldete. Anschließend nahm Djukanovic Gespräche mit Außenminister Igor Iwanow auf. Höhepunkt des Besuchs war am Nachmittag ein Treffen mit Ministerpräsident Sergej Stepaschin. Dabei will Djukanovic um Unterstützung für demokratische und wirtschaftliche Reformen in Jugoslawien werben. Djukanovic ist ein scharfer Kritiker von Miloševic und hatte sich während der Nato-Luftangriffe gegen Belgrad gestellt. Bei seiner Ankunft in Moskau am Sonntag Abend warnte er, Montenegro werde die Bundesrepublik verlassen, wenn Reformen ausblieben. dpa
*
Unter dem Geleit von amerikanischen KFOR-Soldaten haben die 150 Einwohner des kosovo-serbischen Dorfs Zitinje ihren Wohnort verlassen. Sie sehen sich von der Friedenstruppe nicht ausreichend vor Übergriffen von Kosovo-Albanern geschützt. In den vergangenen zehn Tagen seien in dem Dorf vier Menschen getötet worden, auf ihre Bitten um verstärkte Sicherheit habe die KFOR aber nicht reagiert. AP
*
Erstmals in der neueren serbischen Geschichte hat eine Parteiführerin freiwillig das Amt einem Nachfolger überlassen. Nach vier Monaten als Stellvertreter wurde Goran Svilanovic am Sonntag in Belgrad als neuer Vorsitzender der oppositionellen Bürgerallianz Serbiens (GSS) bestätigt. Die Parteigründerin Vesna Pesic hatte den Posten aufgegeben und wurde ins Präsidium gewählt. „Dies bedeutet keine Änderung unserer bisherigen Politik, ich wollte nur ein Exempel statuieren, damit sich auch Slobodan Miloševic zurückzieht“, sagte Pesic. dpa
*
Ein US-Soldat der KFOR ist durch einen Stromschlag ums Leben gekommen. Wie die KFOR am Montag in Priština bekannt gab, ereignete sich das Unglück am Sonntag in Babuski im Osten des Kosovo. Die Antenne des Fahrzeugs, in dem der Soldat unterwegs war, berührte eine Hochspannungsleitung. Der Soldat wurde durch den Stromschlag tödlich verletzt. AFP
*
Die UN-Übergangsverwaltung im Kosovo hat vier Zollstationen an der Grenze zu Makedonien und Albanien eingerichtet. Das teilte die Sprecherin der UN-Mission gestern in Priština mit. An beiden Grenzen funktionieren seit dem Vortag je zwei Abfertigungsstellen, in denen insgesamt 19 Mitglieder der Internationalen Polizei Dienst tun. Bereits am ersten Tag seien etwa 3.000 Lastwagen kontrolliert worden. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen