■ Querrille: Diverse: "13 Golden Kantrie Greats"
Diverse: „13 Golden Kantrie Greats“ (XXS-Records)
Wenn der Hamburger „Country“sagt, klingt das wie „Kante“. Ein bißchen grob, frei von Verklärung. Deshalb ist 13 Golden Kantrie Hits ein guter Titel für einen Sampler, der Künstler des hiesigen Untergrund versammelt, die auf die eine oder andere Weise etwas mit Country zu tun haben. Alle Beteiligten nähern sich dem Genre mit Ehrerbietung - zur Erstarrung führt sie jedoch nie.
Allenfalls gerieten einige Musiker ein wenig ins Schlingern, als sie vergangenen November für die Liveaufnahmen auf der Bühne des Knust alten Helden Tribut zollten. Doch bei den Love Manitous und ihrer Louvin-Brothers-Interpretation „If I Could Only Win Your Love“klingt das voller Inbrunst. Auch wenn der Harmoniegesang nicht recht zur Deckung gebracht wird – aus dem Tremolo spricht Seele.
Und, hey, die macht ja wohl noch immer die Musik. Das wissen auch Fink, die hier ihr „Herz aus Holz“vortragen. Die vornehmlich sitzend auftrumpfende Folk-Noir-Formation ist übrigens Hamburgs „hottest unsigned band“.
Der heißeste vertraglose Solist der Stadt heißt Freewheelin' Knarf Rellöm: „Nur nicht so schnell“, seine Hymne ans Phlegma, ist kein Country, aber dem Genre ideell assoziiert. Auch nur locker mit dem Fach verbandelt sind die verrückt verzerrten Ak-korde von 1/2 Couch. Dafür erweisen sich die Nummern, die Peta Devlin von Die Braut haut ins Auge singt, als klassisch. Viel Technik, noch mehr Seele. Und, klar, Hank McCoy hat die Musik mit der Muttermilch aufgesogen. Auf der Achse Alabama-Köln-St.Pauli kämpft er schon länger für den Country. Und also für die Erinnerung an all die anderen großen Hanks. cbu Fink u.v.a.: Fr, 18. April, Veranstaltungszentrum am Spielbudenplatz 16, 21 Uhr
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