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Disput um Hitler-Bunker

■ Kultursenator gegen Nazi-Kultstätte

Berlin. Kultursenator Ulrich Roloff-Momin befürchtet, daß der „Führerbunker“ der ehemaligen Reichskanzlei zu einer „Kultstätte für Neonazis“ werden könnte. Er sei deshalb gegen Denkmalschutz der Bunkerreste am Potsdamer Platz, heißt es in einer Presseerklärung. Roloff-Momin wies damit Kritik von Bündnis 90/Grüne gegen einen Stopp des Denkmalschutz-Prüfverfahrens zurück.

Er stimme den Ergebnissen eines Hearings des „Aktiven Museums“ zu, wonach die „trivialen Reste einer Stätte, die weder über die Täter, die Taten noch über die Opfer des nationalsozialistischen Gewaltregimes Zeugnis ablegen“ könnten, höchstens eine „neue Kultstätte für Neonazis“ schaffen. Vielmehr sollte die Topographie des Terrors (ehemaliges Prinz-Albrecht-Palais) zu einem Informations- und Begegnungszentrum ausgebaut werden. Zu den Stätten der Erinnerung gehörten auch die Wannsee-Villa, die Gedenkstätte Plötzensee, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand und das künftige Holocaust-Denkmal.

Wie Roloff-Momin mitteilte, werde der Bunker ausführlich dokumentiert. Die dort gefundenen Schaustücke und Wandmalereien werden gesichert und der Forschungs- und Museumsarbeit zur Verfügung stehen. dpa

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