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Diskussion um Zwei-Betten-Zimmer"Reine Kosmetik"

Der CDU-Politiker Jens Spahn hat Zwei-Betten-Zimmer für Kassenpatienten gefordert. Kritiker seiner Idee halten es für angebrachter, die Qualität der Arbeit in den Kliniken zu verbessern.

Vier-Betten-Zimmer sollen nicht gerade zur Genesung des Patienten beitragen. Bild: dpa

BERLIN dpa | Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Vorschläge der Union für die flächendeckende Einführung von Zwei-Bett-Zimmern als "reine Betten-Kosmetik" kritisiert. Vielmehr müssten sich die Krankenhäuser stärker spezialisieren und profilieren, sagte Lauterbach der Financial Times Deutschland. Dies gelte auch, wenn sich Kliniken über diesen Wettbewerb als überflüssig herausstellen und geschlossen würden.

"Es ist falsch, jedes Krankenhaus erhalten zu wollen", sagte Lauterbach der Zeitung. Die mangelnde Spezialisierung der Kliniken sei vielmehr auch ein Grund für die vergleichsweise schlechte Behandlungsqualität insbesondere bei schweren Krebserkrankungen in vielen deutschen Hospitälern.

Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn hatte die Abschaffung der gängigen Vier-Bett-Zimmer für Kassenpatienten gefordert. "Das wird den Bedürfnissen der Menschen einfach nicht mehr gerecht, das ist etwa für einen Krebskranken eine ziemliche Zumutung", sagte Spahn in einem Interview.

Der Bundesvorsitzende des Ärzteverbandes Hartmannbund, Kuno Winn, bezeichnete Spahns Vorschlag als gut gemeint und im Grundsatz begrüßenswert. "Patienten und Ärzte freuen sich über jedes Geschenk, aber wer Geschenke wie Zwei-Bett-Zimmer für alle Kassenpatienten verspricht, soll sie auch bezahlen. In diesem Sinne freuen wir uns auf konkrete Konzepte", sagte Winn der Bild.

Auch der Chef des Marburger Bundes, Rudolf Henke, sieht das Hauptproblem der Kliniken nicht in der Bettenzahl pro Zimmer. Dies sei einer von vielen Aspekten, sagte er der Bild. "Kliniken müssen sich, um im Wettbewerb bestehen zu können, über Qualität definieren und das geht nur über Transparenz", sagte der CDU-Abgeordnete.

Der FDP-Gesundheitsexperte Erwin Lotter, Bundesvorsitzender der Vereinigung Liberaler Ärzte, unterstützte hingegen die Forderung Spahns. "Vier-Bett-Zimmer sind das Relikt einer Klassengesellschaft, die schon längst überwunden sein sollte." Gerade für Wöchnerinnen, Krebspatienten, Frisch-Operierte und Schwerstkranke seien die häufigen Besuche und der stete Trubel in einem Vier-Bett-Zimmer eine der Genesung schädliche Zumutung.

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5 Kommentare

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  • FB
    Franz Beer

    Hallo

    Herr Jens Spahn fordert. Das Kommt sehr gut wenn es mal eben so vor den Wahlen ist. Von der Umsetzung sind wir ein wenig weit entfernt. Jens Spahn war das nicht der Selbsternannte Gesundheitsexperte der CDU -Wahlkreis Ahaus-Borken der 1999 forderte das es eine Kosten-Nutzen abwägung geben sollte bei operationen von Alten Menschen. Bezw.1.1 Prozent Rentenerhöhung für Menschen die Ihr Lebenlang gearbeitet haben wäre zu hoch es würde auf Kosten der jüngetren Generation gehen. Hat Herr Spahn mal das Wort Altersarmut Gehört. Ja bestimmt .Aber Begriffen Nein. Toll den Typen Wähl Ich Kommt von der nl-Grenze und hat wohl mal irgendwas schlechtes gera....!AAAABER Angela hat mir versprochen ALLES WIRD GUT

    Die CDU

  • F
    Fischer

    Ich finde diese Idee total sinnlos! Ich habe nun leider schon einige mal im Krankenhaus gelegen und ohne die Mitbewohner wäre es sehr langweilig gewesen und ich hätte mit meinen Büchern nie gereicht (ich hatte nicht mal eins geschafft).

  • M
    merlin

    4 Bettzimmer sollte man allein wegen extremer Infektionsgefahren abschaffen, im Zeitalter der Krankenhaus-Superkeime überfällig- jedoch auch bei ganz schnöden Durchfalkeimen ist es für Patienten in einem 4 Bettzimmer einfach nur Gesundheitsgefährdend!

     

    Das eigentliche Problem, völlig unterfinanzierte Krankenhäuser, Personalnot ohne Ende und bei eben all der Unterfinanzierung keine Aussicht auf BEsserung der katstrophalen Bedingungen- dieses Problem wird mit dieser Scheindiskussion nur verschoben.

     

    Selbst in dieser Legislaturperiode wird das PRoblem des Pflegenotstandes aber die Politiker einholen und in de rnächsten Legislaturperiode zur Katastrophe in der Versorgung unserer Bevölkerung führen. Eine Diskussion um 4 Bettzimmer- darüber werden wir dann nur noch müde Lächeln.

  • FG
    Friedrich Grimm

    Herr Spahn hat mal wieder einen jener Ballons starten lassen, der in großen Teilen der Bevölkerung sicher auf Zustimmung stoßen wird; etwas was die Vertreter dieser Partei besonders gut können. Die allerwenigsten hinterfragen solch einen populistischen Vorstoß. Kaum jemand, weil vor allem das Hintergrundwissen fehlt, interessiert sich für Abläufe und Kosten eines Krankenhauses. Fazit dieses Spahn-Vorschlags: "Reine Affekthascherei!"

  • S
    Schulz

    OK

    Kreissaele mit mehr als 4 Betten sind arbeitsaufwaendig, besonders, wenn es Komplikationen gibt, welche alle mitmachen.

    Anders Patientenzimmer, da koennen sich die Leute austauschen, Fragen stellen, Anteil nehmen, teilen...

    helfen. In Einzel- oder Doppelzimmern ist die Isolation groesser wie bei lebensgefaehrlichen Ansteckungen.

    Oder nur noch ein Grossraum mit Stoffbahnen als Abtrennung vergleichbar ambulanten Kliniken?

    Auch denkbar.

    Die QUalitaet, die Allgemeinbildung auf dasselbe Niveau des Personals zum Arzt auszugleichen,

    ist aber wichtiger. Dann klappt vieles.