■ PROSTITUTION IN SACHSEN: Direkter Draht vom Arbeitsamt zum Puff
Plauen (taz) — Im Arbeitsamt von Reichenbach in Sachsen werden nicht nur normale Jobs vermittelt: Eine Angestellte der Behörde engagiert im Auftrag eines westdeutschen Sex-Shop-Besitzers nebenbei ahnungslose Frauen als „Begleiterinnen“ für Geschäftsleute. Im Klartext: als Prostituierte. Adressen und Informationen über arbeitslose Frauen bezieht die Dame vom Amt offenbar direkt aus den Unterlagen der Behörde. Das Telefon im Büro ist der direkte Draht ins Rotlichtmilieu. Einer arbeitslosen Frau stattete der Porno-Unternehmer zusammen mit der Frau vom Arbeitsamt zu Hause dubiose Besuche ab: Die beiden wollten sie für ihre „Begleitagentur“ werben. Der Westdeutsche ist Besitzer des örtlichen Porno-Shops, in dem wiederum der Mann der Arbeitsamtsangestellten beschäftigt ist. Inzwischen hat die Kripo in Plauen Ermittlungen gegen den Westdeutschen aufgenommen. SEITE 5
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