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Dioxin-SkandalAlles ist vergiftet

Jetzt auch noch die Schweine! Doch reicht es für alle, wenn wir aus der Massenproduktion aussteigen? Aber ja! Die taz präsentiert den Fahrplan für eine neue Agrarwende.

Miss Piggy, die Schweinedame, liegt im Müll. "Alles ist vergiftet" lautet der Refrain eines Liedes von Jan Delay. Bild: Jon Roig – Lizenz: CC-BY

Deutschland, Anfang 2000. Erst werden die Kühe verrückt und dann auch die Verbraucher. Als Konsequenz aus der BSE-Krise will der damalige SPD-Kanzler Gerhard Schröder "weg von den Agrarfabriken".

Heute, gut zehn Jahre später, steht in Weißenfels an der Saale der größte Schweineschlachthof der EU; der Fleischfabrikant und Schalke-04-Aufsichtsrat Clemens Tönnies lässt dort täglich 20.000 Tiere schlachten. Im niedersächsischen Celle soll europaweit der größte Hühnerschlachthof entstehen, andernorts planen Agrarier Megaställe.

Deutschland ist in den letzten Jahren - neben Belgien, Dänemark, den Niederlanden, der französischen Bretagne und der italienischen Po-Ebene - zum Zentrum der agrarindustriellen Fleischproduktion geworden. Stopp! - fordern nun 300 Professoren und Wissenschaftler aus ganz Deutschland. Darunter Agrarexperten, aber auch Theologen, Philosophen und Volkswirte.

Dioxin im Schwein

In Niedersachsen ist erstmals ein stark erhöhter Dioxinwert in Schweinefleisch nachgewiesen worden. Bei den Fleischproben aus einem Schweinemastbetrieb im Landkreis Verden lag der Dioxinwert um 50 Prozent über dem zulässigen Höchstwert. Die Probe habe einen Wert von 1,5 billionstel Gramm Dioxin ergeben, sagte der zuständige Veterinär des Landkreises, Peter Rojem. Der Grenzwert liegt bei 1,0 billionstel Gramm (Pikogramm). In den Tagen zuvor waren nur in Proben von Eiern und Legehennenfleisch erhöhte Dioxinwerte gemessen worden. Mehrere hundert Schweine des betroffenen Hofes im Landkreis Verden sollen nun geschlachtet werden. Der betroffene Betrieb gehört nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums zu den Kunden, die mit Futtermitteln des Unternehmen Harles und Jentzsch aus Schleswig-Holstein beliefert wurden.

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Das Dioxin selbst soll in einer Firma im niedersächsischen Bösel in das Futterfett gekommen sein. Die Firma ist ein Partnerunternehmen von Harles und Jentzsch, das die dioxinbelasteten Futterfette vertrieben hat und nun im Mittelpunkt der Ermittlungen steht.

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Die Länder Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen wegen der entstandenen Kosten für die Kontrollen Schadenersatzansprüche gegen den Verursacher des Dioxinskandals prüfen.

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Bundesweit sind wegen des Dioxinverdachts nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums insgesamt noch 558 landwirtschaftliche Betriebe gesperrt, neben den 330 in Niedersachsen waren das 143 in Nordrhein-Westfalen und 62 in Schleswig-Holstein.

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Eine Sondersitzung des Verbraucherausschusses des Bundestags befasste sich am Dienstag mit dem Dioxinskandal. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) wies Kritik der Opposition an ihrem Handeln im Dioxinskandal zurück; die SPD forderte von ihr eine Regierungserklärung. Aigner regte an, dass Futterhersteller nur noch unter strengen Bedingungen zugelassen werden. Und sie sollen nicht mehr parallel Futterfette und technische Fette herstellen dürfen. Das Land Niedersachsen möchte Industriefett künftig einfärben lassen. Einig sind sich die Oppositionsparteien über die Einrichtung einer bundesweiten Warnplattform für Lebensmittel, wo über entsprechende Belastungen informiert wird.

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Als Konsequenz aus dem Dioxinskandal in Deutschland erwägt die EU-Kommission strengere Regeln für die Futtermittelproduktion in Europa. Vier Dioxinvorfälle in den vergangenen zehn Jahren seien genug, sagte der Sprecher von EU-Verbraucherkommissar John Dalli am Dienstag in Brüssel. "Es hatte jedes Mal mit Problemen beim Fettmischen zu tun", erläuterte er mit Blick auf Fälle in Irland, Belgien und Deutschland. Diskutiert werde über eine Trennung der Produktion von Fetten für die Industrie und für Futtermittel. (taz/dpa/dapd)

Am Dienstag haben sie in einem gemeinsamen Appell den Ausstieg aus der Massentierhaltung gefordert. So einen Aufruf hat es hierzulande noch nicht gegeben. Erst ist man geneigt, ihn abzutun: "Ändert sich ja doch nichts." Immer wieder werden Antibiotika in Shrimps gefunden oder verschimmelte Bulletten neu verpackt. Die Republik empört sich kurz und geht dann über zum Business as usual.

"Doch diesmal ist die Situation anders", sagt Ulrich Jasper von der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft - es gebe gute Gründe, den Fahrplan zur Agrarwende 2.0 zu entwickeln. Jasper ist seit Jahren in Opposition zur konventionellen Agrarpolitik, beobachtet die Szene genau.

Sein Punkt 1: Seit klar ist, dass neuerdings Dioxin in Ei und Fleisch vorhanden sein kann, weil die krebserregende Substanz in Tonnen von Tierfutter gemischt wurde, klingelt bei Jasper wieder oft das Telefon. "Die Verbraucher vermeiden Hysterie und schalten zum Bauch auch den Kopf ein." Statt sich wie früher nur zu empören, erklärten Bürger, der Skandal sei doch absehbar gewesen, man müsse endlich an die Ursachen ran. Es gebe einen "neuen, auffallend gut informierten Protestwillen".

Zumal zweitens Bürger Anfang der 80er Jahre zwar mal gegen Nitrate und Ackerspritzmittel im Trinkwasser mobil machten und wetterten, wenn durch sogenannte Flurbereinigungen die Landschaft umgekrempelt wurde. Lange regte sich dann vor allem Ärger über die Gentechnik auf dem Acker. Die Agrarpolitik trieb sonst niemanden auf die Straße.

Mittlerweile gibt es hingegen allerorten Bürgerproteste gegen den Bau von neuen Ställen. Selbst ein FDP-Ratsherr aus dem Münsterland wandte sich vor Kurzem hilfesuchend an Jasper. Er will einen Landwirt stoppen, der bereits 3.000 Schweine hält, nun aber noch vier Ställe für jeweils 40.000 Masthähnchen in der Gemeinde plant. Gegen die totale Industrialisierung der Nahrung wenden sich längst nicht mehr nur ein paar Tierschützer oder Veganer.

Dazu kommt drittens: Die einstige grüne Agrarministerin Renate Künast, die nach der BSE-Krise die Ökologisierung der Landwirtschaft proklamierte, stand einer mächtigen Front gegenüber - dem Deutschen Bauernverband. "Der erklärte", so erzählt es Hubert Weiger, der Vorsitzende des Umweltverbandes BUND heute, "wir sind immer schon für den Ökolandbau gewesen." Verbraucher glaubten, alles werde gut, der mediale Hype ging vorbei, und das Agrobusiness machte weiter wie zuvor. Doch mittlerweile sind viele Bauern der Politik ihrer Lobby überdrüssig, die vor allem auf Größe und Exportmärkte setzt, die Lobbyfront ist zumindest ein wenig geschwächt.

Verbraucher, Bauern, konservative Politiker - es sind unerwartete Bündnisse, die Druck machen könnten für die Agrarwende 2.0. Vorschläge gibt es zuhauf.

Ein Beispiel: Will ein Bauer am Ortsrand einen Stall errichten, musste er bisher einen Antrag bei der Kreisbehörde stellen, die erteilt die Genehmigung nach dem Baugesetzbuch. Das klappt meist ohne Probleme, wenn alle Unterlagen vorliegen, weil es für Ställe einen Extrapassus gibt - sie gelten anders als Wohnhäuser und Industrieanlagen als "privilegierte Baumaßnahme im Außenbereich". Die Bundesregierung könnte das Privileg auf Ställe begrenzen, die eine bestimmte Größe nicht überschreiten.

Weiterer Änderungsbedarf: Bisher ist völlig unklar, wer für Panschereien bei Lebensmitteln zahlt. Eine ausreichende Haftpflicht haben Futtermittelhersteller wie die schleswig-holsteinische Firma Harles und Jentzsch nicht, die im aktuellen Lebensmittelskandal im Fokus steht. So bleiben Bauern und Verbraucher im Zweifel allein auf den Schäden sitzen. Über die Krankenkosten, die Gifte in Lebensmitteln auslösen, redet noch gar keiner.

Weitere Idee: Bauern müssen künftig nachweisen, dass sie für ihre Tiere auch das Gros des benötigten Futters auf ihrem Acker erzeugen können - sonst gibt es kein Geld mehr aus dem 60 Milliarden Euro schweren EU-Subventionstopf.

Die industrielle Landwirtschaft macht sich freilich nicht nur an Megaställen fest, sondern auch wie in Niedersachsen zum Beispiel an riesigen Mais-Monokulturen, die das Landschaftsbild verändern und deren Düngung das Grundwasser belastet.

Die EU-Kommission denkt darüber nach, die Subventionen davon abhängig zu machen, dass der Bauer seine Felder nicht nur mit Mais bestellt, sondern auch mal mit Weizen oder Roggen, also eine Fruchtfolge einhält.

Passiert da etwas Ungewöhnliches - und die EU wird zur Verbündeten der Agrarindustrie-Gegner? "Sie ist in manchem weiter als die schwarz-gelbe Koalition", sagt Umweltschützer Hubert Weiger. Die deutsche Regierung stemmt sich derzeit gegen eine ökologische Neuausrichtung der EU-Agrarsubventionen. Weiger will nun vor allem die EU-Parlamentarier für die Wende 2.0 gewinnen, die mittlerweile Mitspracherecht in der Agrarpolitik haben. Er sagt: "Die sind der Agrarlobby oft nicht so verbunden wie die Regierungen und denken mehr an an alle Wähler."

Bleibt eine Frage: Gibt es noch genug zu essen, wenn die Bauern aus der Massenproduktion aussteigen? "Ja, natürlich", sagt Ulrich Jasper. Denn die industrielle Landwirtschaft zerstört ihre eigenen Grundlagen. Mit Hochleistungsrindern und -hühnern ließe sich zwar mehr Fleisch produzieren. Doch der Planet vertrage die Folgen auf Dauer nicht.

"Viehhaltung", so heißt es auch in einem Report der Vereinten Nationen, "stellt sich als einer der zwei oder drei wichtigsten Verursacher unserer größten Umweltprobleme heraus." Also müssen auch Verbraucher ran und ab und zu statt des Steaks die Gemüsepfanne wählen.

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28 Kommentare

 / 
  • KS
    Karl-Wilhelm Schmidt Newskarlwilismus

    Seit einiger Zeit werden Arbeitnehmer in Deutschland zunehmend ausgebeutet. Man spricht immer noch von einer Inflation. Benzin und Brötchen sind teurer geworden, außer die Taz. Die Teuerungsrate ist so hoch wie nie. Durch Benzin und Brötchen werden die Bundesbürger immer mehr geschröpft. Milch und Eier treiben die Inflation an. Der Aufschwung kommt bei über 80% der deutschen Bevölkerung nicht an. Die Energiepreise sind von heute auf morgen gestiegen. Das Rentensystem ist eine Bankrotterklärung, in anderen Ländern wie Holland, Dänemark, gibt es eine Staatliche Grundrente für jeden Bürger.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Schmidt K.-W.

     

    Bremervörde

    Niedersachen

    http://www.bildergalerie.250x.com/

  • N
    nyx

    @Enzo Aduro:

    Wo ist das Problem? Wenn "Bio"-höfe bescheißen, dann SIND sie schlichtweg keine Biohöfe, auch wenn sie sich so nennen. Das Problem liegt also sicher nicht bei den (echten!) Biohöfen, die sich streng an die Vorgaben halten.

    "Biolandwirtschaft braucht pro Menge Essen mehr Boden und mehr Arbeitskraft."

    PRIMA! Arbeitslose haben wir ja wohl genug.

    "Mit Biolandwirtschaft werden wir keine 10 Milliarden Menschen ernähren."

    Doch. Es gibt nämlich noch andere Nahrung als Fleisch. Das ist doch lediglich ein Zeitgeistphänomen der Konsumgesellschaft, daß man ständig Fleisch haben muß.

    Früher gab es, gerade in den Bauersfamilien, unter der Woche meist "vegetarisch" (auch wenn das da noch nicht so hieß) - am Sonntag kam dann, für den Festtag, das Fleisch auf den Tisch.

    Und die damaligen Bauern hatten bei ihrer Arbeit definitiv noch einen höheren Energiebedarf! Da soll mir keiner erzählen, in der heutigen Gesellschaft könne man nicht mit weniger Fleisch gut auskommen.

  • M
    MelmacAsylant

    Esst mehr Katzen!

  • ER
    Elisabeth Richter

    Tier-, Umwelt- und Klimaschützer sowie Ökobauern etc. wissen es seit Jahrzehnten - Tierquälerei, und das ist es, was heute als ganz "normal" geschieht, quält nicht nur die Tiere unbarmherzigst sondern zerstört die Umwelt, das Klima und schlussendlich die Lebensgrundlage von uns allen. Dass dies noch immer gefördert wird, "verdanken" wir den superstarken Agrar/Lebenmittelindustrie/Pharma-Lobbies, die einfach alles durchsetzen, was ihnen noch mehr und schneller Geld bringt. Die kleineren u/o Ökobauern sind völlig hilflos, die KonsumentInnen auch - diese hätten aber die Wahl. Niemand zwingt sie, überhaupt tierische Produkte zu verzehren und schon gar nicht in den Riesenmengen zu den Schleuderpreisen. Also muss doch die Politik her und die Lobbies raus - Grün wäre hier die Superalternative, hoffentlich hält die Grün-Stimmung in Deutschland an! Halte Euch die Daumen!!!

  • F
    Farmer1

    Ich hab alles gemacht was die Grünen wollten.

    2005 ein Stall gebaut für 45.000 Freilandhühner, weil Künast keine Käfige wollte.

    Und meine Biogasanlage von 2010 soll jetzt auch schlecht sein. Aber das wollten die Grünen doch.

    Wenn es Agrarwende 2.0 gibt, dann auch 3.0

    Die Grünen haben mich so im Stich gelassen.

    Ja ich bau jetzt mehr Mais an, und keine Kartoffeln, ich muss den Mais aber nur ein mal mit Pflanzenschutzmittel behandeln, die Kartoffeln 15 mal.

    Wenn nicht Sachlichkeit in die Diskussion kommt, wird das keine freiwillige Wende, sondern eine Ökoversklavung. Wenn dann nur Europaweit.

    ich geh nach die Ukraine und mache was ich will.

  • D
    DieterS

    "Viehhaltung", so heißt es auch in einem Report der Vereinten Nationen, "stellt sich als einer der zwei oder drei wichtigsten Verursacher unserer größten Umweltprobleme heraus. "Doch der Planet vertrage die Folgen auf Dauer nicht."

    Wird die dumme Menschheit das erst kapieren, wenn sie selber die Folgen nicht mehr verträgt? Vielleicht gehen dann die Anzahl und die Ansprüche der Menschen auf ein Maß herunter, das der Planet wieder verträgt. Dann hätte das, was es an Leben noch gibt, vielleicht wieder eine Chance.

  • E
    EuroTanic

    Wer eine Fruchtfolge von Monokulturen als "Ökologisch" bezeichnet hat entweder keine Ahnung oder will die Leser verdummen. Der Verbraucher hat es selbst in der Hand alles zu ändern. Mit Konsumboykott. Schon heute. So einfach ist das. Und keiner kann sich in Zeiten des Internets davon reinwaschen, er hätte keine Ahnung wie Lebensmittel wo unter welchen Bedingungen für Mensch, Tier und Umwelt produziert werden. Und wenn mann dann nur noch hauptsächlich saisonal und lokal einkauft wären wir schon auf dem richtigen Weg, ganz ohne Regierung und regelungen.

  • W
    www.schnitzel-ist-out.de

    Danke für den guten Artikel. Hoffentlich wachen die Menschen jetzt endlich auf, wo es an ihre eigene Gesundheit geht! Wir alle wissen längst, dass in der modernen Massentierhaltung eine Tierquälerei in gigantischem Ausmaß stattfindet. Trotzdem nimmt die Zahl und Größe der Tierfabriken in Deutschland immer weiter zu. Die Auswirkungen sind fatal. Die Massentierhaltung

     

    * bereitet Tieren ein Leben voller Schmerz und Leiden,

    * trägt zum Klimawandel bei,

    * verschmutzt unsere Umwelt,

    * ist ein Brutkasten für Krankheitserreger,

    * schadet unserer Gesundheit,

    * verschwendet wichtige Ressourcen

    * und zerstört die Existenzgrundlage von Bauern in Entwicklungsländern.

     

    Man muss keine Veganerin, keine Vegetarierin, ja nicht einmal ein Tierfreund sein, um zu sehen, dass hier politischer Regelungsbedarf besteht.

     

    auf der Website gegen-massentierhaltung.de kann man die Petiton unterschreiben, helft alle mit, wir brauchen jede Stimme!

  • H
    hto

    "Alles ist vergiftet" - bis in den Nanobereich (Titandioxid E171), deshalb ist die Proklamation einer "neuen Agrarwende" nur Blödsinn.

     

    Der eigentliche Skandal, den es in wirklich-wahrhaftiger MENSCHENWÜRDE endgültig zu beseitigen gilt, ist der stets zeitgeistliche Kreislauf des geistigen Stillstandes im "gesunden" Konkurrenzdenken des "freiheitlichen" Wettbewerbs um die stumpf- wie wahnsinnigen Symptomatiken von "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei" - wenn GRUNDSÄTZLICH alles allen Menschen gehört, kann PRINZIPIELL alles zweifelsfrei besser ORGANISIERT werden, auf der Basis eines GLOBAL unabhängigen MENSCHENRECHTS auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit.

     

    DER KONFUSIONIERENDEN ÜBERPRODUKTION VON KOMMUNIKATIONSMÜLL EIN ENDE!!!

  • PS
    Post Scriptum

    Ein sehr guter Artikel. Sehr viel Information und auch noch unterhaltsam.

  • S
    streubombe

    Am 22.01. ist in Berlin eine Demo zum Thema...

     

    http://www.wir-haben-es-satt.de/

     

    Für alle, die es satt haben, den Mist auszulöffeln, den andere produzieren (und vielleicht einen kleinen Schritt in Richtung Agrarwirtschaft 2.0 tun möchten).

  • KD
    Karl der Käfer

    ....tja,. ich empfehle jedem seine eigene "Wende" -

     

    z.B. Vegetarier werden. Anfangs ich habe mich echt gewundert..., das ich nicht verhungere .., doch im Grunde ist das Gegenteil der Teil...ich fühle mich endlich gut ernährt und habe nicht ständig Hunger.

  • A
    Antonietta

    Tierquälerei

    Tiere sind Lebewesen genau wie Menschen. Sie empfinden Schmerz und Gefühle wie z.B. Angst. Trotzdem werden Schweine, Rinder, Hühner usw. von Menschen wie Produkte oder Waren behandelt. Wir sperren sie ein, halten sie teilweise unter den schlimmsten Bedingungen, mästen und töten sie, um sie dann zu essen.

    2.Massentierhaltung

    Über 90% der Tiere, die wir essen, kommen aus der Massentierhaltung. Dort werden sie in Käfige gepfercht oder zu Tausenden in Hallen ohne Fenster gesperrt und sie verletzen sich gegenseitig vor Panik. Viele verenden schon vor der Schlachtung. Massentierhaltung ist der pure Horror für Tiere.

  • CR
    Christa Rust

    Schön wärs, klingt aber nach Wunschdenken.

    Die Chinesen haben genug Fläche,um mit Turboschwein-

    oder Geflügelfarmen einzuspringen und dann auch noch Nutzniesser dieser Situation zu sein.

    Wie lange wurde Kinderspielzeug importiert, bis man

    plötzlich darin giftige Substanzen entdeckte?

    Genauso könnte es in deren Agrarindusrie und dem Export in unsere Länder laufen. Wie auch beim Sport,

    sind manche Substanzen schwer nachweisbar und dennoch

    schädlich und eine Gefahr für den Verbraucher sind.

    So lange sich die Menschen in einer Art Fleischrausch

    befinden und es auch bleiben wollen, wird es leider nur kurze und vorübergehende Verhaltensänderungen geben - bis zum nächsten Skandal, mehr nicht.

    Denn es ist nicht eine Bauch- sondern eine Kopfsache

    und man muß erst begreifen, daß man durch Tierschutz

    auch den Menschen schützt!

    Erst dann ist man dazu bereit, sich umzuorientieren.

  • D
    Deckler

    Es wird kommen wie immer: Die Bürger regen sich jetzt auf, wählen dann aber später wieder brav CDU/CSU und unterstüzten den zahnlosen Papiertiger Aigner (auch als Ankündigngsministerin in Verbraucherfragen bekannt).

  • V
    vic

    Ich sehe das weniger optimistisch. Wenn Agrarfabriken vehindert werden können, dann doch nur, wenn sich einflussreiche Kreise über den Gestank in unmittelbarer Nachbarschaft ihrer Grundstücke sorgen, oder um fallende Bodenpreise im näheren Umkreis ihrer Besitztümer.

    Und ich habe in den vergangenen Tagen oft genug "Verbraucherschutzministerin" Aigner gesehen und vor allem gehört!, um mir jeglichen Optimismus zu versagen.

    Ich selbst bin seit Jahrzehnten Veggie, konsumieree jedoch noch Milchprodukte- keine Eier, aber mit deutlich weniger Genuß, da ich dadurch ebenso "dazu" gehöre.

  • E
    EureDummheitKotztMichAn

    Wer billiges Fleisch aus Massentierhaltung oder ähnliches Sick-Food fressen will und den Hals davon nicht voll bekommt, egal, was dabei andernorts vor die Hunde geht, hat es schlichtweg nicht anders verdient. Ihr wollt diesen Dreck. Ihr bekommt diesen Dreck. Fresst es weiter. Bis euch die Würmer aus dem A... kriechen. Die Schonzeit für so ein verkommenes VerbraucherInnenverhalten muss endlich vorbei sein. Wieso muss man überhaupt ständig Fleisch essen? Oder jeden Tag Fisch?? Macht ja nix, was für Schäden so ein Verhalten verursacht. Hauptsache, ich habe mein Steak aufm Teller und schieb mir abends noch n Burger rein. Und auch egal, dass ich dabei immer fetter und fetter werde, ich stopfe weiter bis nichts mehr geht. Ich fahre Auto ohne Ende, ich jette mal eben nach hier und da, alles billig, billig, billig, billig ... Was für eine abartige Art zu leben. Den Leuten gehts noch viel zu gut. Und sie kapieren nichts. Weil sie nichts kapieren wollen. Und dafür zahlen sie jetzt und in Zukunft dann eben den entsprechenden Preis. Nicht das geringste Mitgefühl für so ein Verhalten. Sie kriegen was sie verdienen. Weil sie in ihrer maßlosen Ichsucht meinen, sie hätten das Recht, jederzeit und uneingeschränkt ihre umweltschädigenden und menschenverachtenden Bedürfnisse zu befriedigen. Vielleicht gibts ja doch so was wie Gerechtigkeit ...

  • A
    andyconstr

    Eier und Schweinefleisch "Made in Germany" bringt wie man sieht wenig.Ich meine: Sollen die anderen gefälligst ihre guten Eier selber produzieren.Und warum sollte Deutschland auch der Fleischproduzent der EU werden und herkömmliche Bauernhöfe hier und in den anderen Ländern auskonkurrieren.

    Agrarwirtschaft ist auch ein guter Arbeitsplatz, naturverbunden und normalerweise tierfreundlich.Eier von glücklichen Hühnern mag ein Antislogan sein, aber Eier von glücklichen Bauern ist wie man sieht keiner.

    Ebenso ist es eine Frage wie man mit den Mitgeschöpfen umgeht und wenn man nicht gerade behauptet: "Wir sind alle nebeneinander aus dem Wasser gekrochen", dann kann man auch eine Verantwortung für die verwandten Arten nicht leugnen.

    Deutschland als Schnitzel.- und Eierautomat braucht kein Mensch, auch nicht die Arbeitslosen hier, oder in Griechenland, Spanien oder Portugal.Große Kapitalsammlung, wenig Arbeitsplätze, schlechte Qualität.Volkswirtschaftlicher Nutzen, wie oft beim Kapital, wenig.Wenn die EU da Steuerungsfunktionen einbaut wäre es sicherlich nicht zum Schaden Europas.In jedem Fall würde die Nordschlagseite der Produktion im europäischen Markt nicht noch weiter zunehmen.

  • BS
    B. Stechung

    Nahrung und Ernährung ist ein Milliardenmarkt. Und unglücklicherweise in Märkten der "Ersten Welt" ein Tummelplatz für Betrug und Lüge. Oder auch glücklicherweise. Denn bei all den albernen Klamaukkochesendungen des GEZ- und Privatfernsehens, bei denen es nicht um Qualität, Maß und Bewußtsein, sondern Blendwerk für die "neue Mittelschicht" geht, wird deutlich, dass auf Teufel komm raus jeder RTL2-User ein Prolo-Dinner kochen soll. Massenfraß für Massenverblödung. Die Skrupellosen verkaufen den Doofen ihre mit Chemikalien gepimpten Pseudolebensmitteln, die mit Mitteln zum Leben soviel zu tun haben, wie Guido Westerwelle mit außenpolitischer Relevanz. Der Mensch ist, was er ist. Oder er bekommt das, was er verdient. Erst wenn jemand zu Schaden kommt und sich daraus medienwirksames Kapital schlagen lässt, wird beklagt, gefordert, gequengelt und nach Konsequenzen gesabbert. Verändern wird sich nichts. Wie heißt es doch so schön bei Extrabreits "Der Führer schenkt den Klonen ihre Stadt": Unser Mutter is Schering

    Der Wife of Bayer, Und morgen gibt es Soja und Eier.

  • M
    Malte

    Wieso besteuert man Fleisch oder Fisch nicht einfach auf Grund von Umweltfolgen oder aus Solidarität gegenüber den Ländern, die unsere Subventionierung umbringt? Mit dem Geld lässt sich viel machen!

  • E
    EnzoAduro

    Hier werden zwei Sachen vermischt und ich kann mir schwer vorstellen das es nicht aus Vorsatz ist.

     

    1. Wie viel Fleisch essen wir?

    2. Wie wird das Fleisch hergestellt.

     

    Natürlich müssen wir weniger Fleisch essen, weil die Landwirtschaftlichen Nutzflächen knapp werden und ein Tier eben nur ein Bruchteil des Nährwertes hat wie sein Futter.

    Aber deshalb für Biofleisch zu werben ist den Teufel mit dem Bezebub auszutreiben. Denn Biofleisch ist nochmal ein ganzes stück ineffizienter. Ein huh das Doppelt so lange lebt isst doppelt so viel. Und im Zweifel sind es die Körner die den Haitianern fehlt Brot zu backen.

     

    Man muss sich entscheiden wem es gut gehen soll: Dem Huhn oder dem Menschen.

    Wir sind angekommen an einem Punkt wo es keine dritte Antwort mehr gibt.

    Ich habe mich entschieden, und es fällt mir schwer Menschen die sich anderes entschieden Haben als Humanisten zu bezeichnen. Zu ihrer Verteidigung muss man natürlich sagen das Sie nicht wissen was Sie tun.

  • E
    EnzoAduro

    PS: Die letzten beiden Dixinfälle betrafen die Biolandwirtschaft.

    Aber man nimmt eben nur das wahr was einem in den kram passt.

     

    Wir brauchen eine Agrarwende: Hin zu leistungsstarker Landwirtschaft. Hin zu Gentech. Und keine Sonderalimentierung für kleine Höfe.

    Mit Biolandwirtschaft werden wir keine 10 Milliarden Menschen ernähren.

    Biolandwirtschaft braucht pro Menge Essen mehr Boden und mehr Arbeitskraft.

    Und gut für die Umwelt sind sie oft auch nicht. Denn um "natürlich" zu spritzen verwenden sie oft noch schlimmere sachen Kupfer zum Beispiel.

    Einfach mal die Panorama-Sendung "Geheimsache Bio" anschauen, ist nicht in der Mediathek, einfach mal bei Youtube schauen, habs gefunden :-)

     

    Peter Richter führte in seiner Videokolumne perfekt aus was Bio ist:

    http://www.faz.net/s/Rub28EF38B483C94193A70B58D41ADA26A4/Doc~E695D8E3E88464541B8C5F58D4E216A81~ATpl~Ecommon~SMed.html

  • A
    anke

    Der erste Schritt sollte leicht sein, wenn es die Politik ernst meint. Für Einzelhandelsbetriebe gibt es eine ähnliche Flächenbegrenzung schließlich schon längst. Sie soll gegen die Verödung der Innenstädte helfen und wird von den Verantwortlichen sogar ernst genommen. (Na ja, beinahe immerhin.) Wer mehr als 800 m² Verkaufsfläche errichten lassen will, der muss sein Baurecht auf dem Weg einer Bauleitplanung herstellen lassen, die der Öffentlichkeit erhebliche Mitspracherechte einräumt. Das aller Beste an der sogenannten Sondergebiets-Relevanz ist jedoch, dass noch Jahrzehnte nach der Eröffnung eines neuen Super-Marktes anhand der entsprechenden Unterlagen für jeden nachzuvollziehen ist, wie viele Bürger sich tatsächlich aktiv dagegen ausgesprochen haben und welcher Abgeordnete welcher Fraktion seinerzeit dafür gestimmt hat. Wer das weiß, der kann sich nicht mehr ganz so leicht in die eigene Tasche lügen - oder behaupten, er sei ganz und gar unschuldig an den Folgen einer demokratischen Entscheidung.

  • P
    Piggy_used+wasted

    oh my god,

    it`s me -

  • G
    geelle

    die lebensmittelindustrie hat nur ein ziel. sich selber kontrollieren. besonderes in den schlachthofen. da sind sie gerade dabei die klasische fleischuntersuchung durch visuelle untersuchung zu ersetzen. das tiermaterial hat sich nicht geändert. alles was früher an krankheiten für wichtig erachtet würde, ist irrelevant. das ziel ist kosten sparen. fleischkonrolleure und tierärzte werden auf ein minimum reduziert. später die auch durch eigene untersuchundpersonal ersetzen. selbstkontrolle ist ein schönes wort, aber wer erzählt gerne über seine haemmoridien.

  • D
    duke

    "Miss Piggy, die Schweinedame, liegt im Müll. "Alles ist vergiftet" ist der Titel eines Liedes von Jan Delay."

     

    Hatte da der Verstand des Bildbetitelers schon Feierabend? Unkreativer gehts ja kaum...

  • H
    Hubert

    Was sollen denn Gesetzesänderungen bewerkstelligen? Dann kommt das Gammelfleisch und das Dioxinei in Zukunft eben halt aus unseren Nachbarländern.

    Das einzig Sinnvolle ist ein dauernde Konsumverzicht - allein schon aus ethischen Gründen!

  • C
    c-f

    "Bleibt eine Frage: Gibt es noch genug zu essen, wenn die Bauern aus der Massenproduktion aussteigen?"

     

    Klar, deutsches Fleisch wird doch in die ganze Welt exportiert (Asien, Afrika), und macht dadurch (nebenbei gesagt) die dortigen Märkte der Kleinbauern kaputt