: Dioxin-Eier mit Folgen
■ Belgien muß mit EU-Verfahren rechnen. Bauern fordern Entschädigung
Dresden/Brüssel (dpa/rtr) – Belgien muß wegen des Dioxin-Skandals um Hühnerfutter möglicherweise mit einem Verfahren der EU-Kommission rechnen. Der amtierende EU-Agrarkommissar Franz Fischler sagte gestern am Rande eines informellen EU-Agrarministerrats in Dresden: „Wir werden auf jeden Fall überprüfen, ob Belgien rechtzeitig seiner Informationspflicht nachgekommen ist.“ Sollte Belgien die Mitgliedstaaten zu spät über das verseuchte Hühnerfutter informiert haben, könnte deshalb ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet werden. Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) gab gestern für Deutschland Entwarnung: Aufgrund der Buchunterlagen der betroffenen Firma seien Lieferungen nach Deutschland nicht erfolgt.
Unterdessen fordern belgische Bauern von ihrer Regierung eine Entschädigung von umgerechnet rund 100 Millionen Mark für die Verluste aus dem Verkaufsstopp von Hühnern und Eiern. Den hatte das belgische Gesundheitsministerium verhängt, nachdem mit Dioxin verseuchtes Hühnerfleisch entdeckt worden war.
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