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Difa-Institut bestreikt

■ Deutsch-Lehrer wollen mehr Geld

Seit dem 1. Juni sind fünf Sprachlehrer des „Instituts Deutsch für Ausländer“ (Difa) am Heimhuder Weg (Rothenbaum) im Streik. „Wir haben dazu aufgerufen, weil der Arbeitgeber kein vernünftiges Tarifangebot vorgelegt hat“, sagt GEW-Funktionärin Anna Ammonn, die die Verhandlungen führt.

Vier Jahre lang habe es an der Schule, die achtwöchige Deutsch-Crash-Kurse anbietet, keine neuen Tarifverhandlungen gegeben. Zum Grundgehalt von 3050 Mark brutto komme lediglich eine jährliche Betriebszugehörigkeitszulage von 50 Mark hinzu. So kommt es, daß Pädagogen, die seit 15 Jahren für den gemeinnützigen Verein arbeiten, mit 2500 Mark netto in der Tasche nach Hause gehen.

Doch die Tarifverhandlungen im Mai, so Ammonn, hätten zu keiner Einigung geführt. Der Arbeitgeber habe ein „Minusangebot“ vorgelegt, indem er die Zulage ganz einfrieren und durch eine Gehaltserhöhung von 80 Mark ersetzen wollte. Dies sei eine Steigerung von 2,62 Prozent und somit ein Reallohnverlust. Die GEW hingegen fordert 10 Prozent mehr, was auch finanzierbar wäre, weil das Difa in den vergangenen zwei Jahren Überschüsse erwirtschaftet habe.

Die Gehaltsforderung sei „unmöglich“, hält Institutsleiter Gerhard Wanner dem entgegen. Der Betrieb würde jetzt schon von der Substanz leben. Einzig möglich wäre eine Erhöhung der Kursgebühren, was aber die Gefahr berge, daß Schüler fernbleiben. In dem Streik sieht Wanner kein Problem. Dennoch sei er bereit, im GEW-Vorstand seine Sichtweise persönlich darzulegen. Die Streikenden hingegen fürchten um die Existenz der Difa. So blieben Schüler fern, weil sie von schlecht qualifizierten Streikbrechern unterrichtet würden. Kaija Kutter

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