NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Black Snake Moan
USA 2006, Regie: Craig Brewer. 115 Min.
Mit seinem zweiten Film nach „Hussle and Flow“ erweist sich Craig Brewer erneut als großer Spielverderber. Besser als das Plakat zum Film soll es nicht kommen: Das Bild eines Hünen über einer auf dem Boden kauernden Frau in schweren Ketten und zerfetzter Kleidung bedient alle Erwartungen an die Hochzeit des Exploitationgenres. Samuel L. Jackson spielt den Farmer und Bluesgitarristen Lazarus, einen rechtschaffenen Hundesohn, der mit seinen Bibelsprüchen bereits seine Frau aus dem Haus getrieben hat. Als er die junge Rae (Christina Ricci) halbnackt und misshandelt findet, nimmt er sie in seine Obhut. Rae ist den Dörflern ihrer sexuellen Ausschweifungen wegen bekannt. Noch bevor Lazarus ihr etwas Anständiges zum Anziehen geben kann, kettet er die kleine Nymphomanin an die Heizung, um ihre Verdorbenheit auszutreiben. Exploitation am Exploitation-Genre.
Waterboys
J 2001, Regie: Shinobu Yaguchi. 90 Min.
Shinobu Yaguchis Teenagerkomödie „Waterboys“ war in Japan ein Kassenerfolg und kommt nun auch hier in die Kinos. Der Film, eine schöne Zero-to-Hero-Geschichte, die auf die stereotypen Muster amerikanischer Teenagerfilme weitgehend verzichtet, in der Sex und blöde Witze also keine tragenden Rollen spielen, in der sich niemand auf Kosten anderer durchsetzt, ist ganz großartig! Der Tag ist grau; man geht ins Kino und verlässt es wieder beschwingt und würde gern baden gehen und die Wolken im Himmel angucken. Fünf hübsche Jungs, anfangs die Loser, bezaubern am Ende bei einem Schulfest mit einer großartigen Synchron-Schwimm-Performance. Dazwischen ist alles leicht und angenehm.
BLACK SNAKE MOAN: Babylon, Central, Cinemaxx Potsdamer Platz, Kant, Kulturbrauerei. WATERBOYS: fsk