■ Diepgen,Stahmer und die BVG: Totsparen keine Lösung
Seit fünf Jahren treibt ihre Große Koalition die BVG in den Bankrott. Sie blockierte die großzügige Ausweitung der Busspuren und die Verlängerung der billigen Straßenbahn in den Westteil. Die Zuschüsse an die BVG wurden drastisch reduziert. Erst vor kurzem wurde dem Unternehmen ein Vertrag aufgezwungen, der bis zum Jahr 1999 die Leistungen bei U-Bahn, Tram und Bus faktisch einfriert, die Fahrpreise verteuert und der BVG trotzdem ein Defizit von 900 Millionen Mark beschert. Über 4.700 Mitarbeiter sollen bis 1999 gehen, mithin jeder vierte BVGler, um die verordneten Sparziele zu ereichen. Erst zerschlägt man die BVG, dann versprechen die SPD und CDU den Mitarbeitern eine soziale Lösung. Kein Wunder, daß niemand Diepgen und Stahmer glaubt.
Doch um die soziale Sicherheit der Mitarbeiter geht es nicht alleine. Die BVG ist kein beliebiges Unternehmen, sondern ein Baustein für eine ökologische Neugestaltung der Stadt. Wer die BVG nur als fiskalisches Problem sieht, verschenkt eine ökologische Ausrichtung des Verkehrs. Alarmzeichen gibt es genug: Im letzten Jahr hat die BVG weniger Fahrgäste befördert – eingestandenermaßen, weil die Preise zu hoch waren. Dringend notwendige Leistungen der BVG in Einklang zu bringen mit der nötigen Effektivität eines Unternehmens, das ist vor allem eine politische Aufgabe. Die Große Koalition hat dabei versagt. Gerd Nowakowski
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen