: Diepgen bleibt hart
■ Keine Tariferhöhung für den Osten vor dem 1. Oktober
Berlin. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen will im Streit um die Tariferhöhungen im Osten der Stadt hart bleiben. Die Löhne und Gehälter würden nun endgültig zum 1. Oktober dieses Jahres auf 80 Prozent des Westniveaus angehoben, sagte er am Freitag. Diepgen wandte sich damit gegen Forderungen der Gewerkschaften, die versprochenen Gehaltserhöhungen vorzuziehen. Die Finanzmittel der Stadt ließen dies nicht zu, sagte Diepgen. Gleichzeitig wies er die Kritik der Verhandlungsführerin der Länder, der schleswig-holsteinischen Finanzministerin Heide Simonis, an der Berliner Sonderregelung zurück. Jeder Ministerpräsident in den neuen Ländern sei über die Pläne des Berliner Senats informiert gewesen. Frau Simonis hatte kritisiert, daß sich Berlin nicht an die Vereinbarung für den öffentlichen Dienst in Ostdeutschland gehalten habe, wonach die Angleichung auf 80 Prozent erst zum 1. Juli 1993 käme. An den von der Finanzministerin angedrohten Ausschluß Berlins aus der Tarifgemeinschaft will Diepgen nicht glauben: »Ich gehe nicht davon aus, daß Berlin automatisch rausgeworfen wird.« Niemand dürfe über den Sonderweg des Senats erstaunt sein. ap
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